Frage an Otfried Hilbert von Mirjam G. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Gottschalk,

in der Tat, grundsätzlich wäre es aus sozialen Gründen und auch zur Verringerung des Energieverbrauches für den Klimaschutz (Umstieg auf den ÖPNV) sehr wichtig, die Fahrkartenpreise abzusenken.

Zu Recht fragen sie aber: Was ist zuerst wichtig? Ohne eine starke Leistungssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs (zusätzliche Strecken, Taktzeiten, Nähe zu Haltestellen, Fahrkomfort, ...) würde eine deutliche Absenkung der Preise wegen Überfüllung zu viel Ärger unter den Fahrgästen führen. Die Leistungssteigerung muß deshalb zunächst Vorrang haben - und die erreichen wir mit der Stadtbahn am schnellsten und am effizientesten.

Die Stadtbahn hat einen sehr hohen Wirtschaftlichkeitsfaktor (gerade vom Bundesverkehrministerium bestätigt) und trägt somit dazu bei, den Betrieb noch wirtschaftlicher zu machen. Somit können die relativ hohen Kosten für relativ schwach genutzte, aber wichtige Buslinien und Spätabendzeiten besser ausgeglichen werden.

Zugunsten einer deutlichen Absenkung der Fahrpreise sehe ich eine weitere Finanzierungsmöglichkeit: Wenn alle Menschen, die in einem festgelegten Kernbereich der Stadt fahren wollen eine HVV-Karte lösen wird damit u. a. erreicht, dass die anfallenden Autofahrten sich eher auf die tatsächlich notwendigen Fahrten beschränken, es kaum noch Staus gibt und weniger Kosten für Straßenreparaturen anfallen, die Luft in der Stadt besser und die Lärmbelastung geringer wird. Die Zusatzeinnahmen können dafür verwendet werden, die Fahrpreise deutlich zu verringern. Dies wäre eine sehr unbürokratische Variante einer Citymaut. Bei regelmäßigen Fahrten ist selbstverständlich eine Monatskarte oder ein Jahresabo sinnvoll. Einzelkarten sollten dann auch per Internet oder Handy buchbar sein. Ich werde mich intensiv dafür einsetzen, diese Variante auf schnelle Umsetzbarkeit zu prüfen.

Bitte unterstüzten sie diese Option auch in ihrem Bekanntenkreis.

Es grüßt sie

Otfried Hilbert