Frage an Oliver Stey von Martina N. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Stey,
wie stehen Sie zu deutschen Kriegseinätzen?
Sehr geehrte Frau Neuheimer,
Grundsätzlich gilt für die Partei DIE LINKE dass Kriegseinsätze nicht mitzutragen sind.
Das gilt selbstredend auch für meine Person.
Kriege sind nicht geeignet irgendwelche Kämpfe "gegen den Terrorismus" zu führen oder Brennpunkte der Erde zu befrieden oder gar zu demokratisieren.
Ich denke Herr Bush aus Amerika hat dahingehend hervorragende Beweisarbeit geleistet, indem er "den Schlächter von Bagdad" und "die Terroristenregierung" in Afghanistan "zerschlagen" lies und damit den dort lebenden Menschen Friede, Freude, Eierkuchen, Kaugummi, Cola und Demokratie gebracht hat.
Dank dem "Kreuzzug für Demokratie und gegen Terrorismus" regieren in diesen Ländern heute Marionettenregimes von Amerikas Gnaden, deren politische Reichweiten kaum über Bagdad bzw. Kabul hinausragen. Ansonsten marodieren durch diese Länder hunderte oder vielleicht gar tausende Heilsbringer-Grüppchen, die jede für sich genommen lässig die abgeschafften Regierungen an Grausamkeit und Dummheit zu übertreffen verstehen.
Deutschland am Hindukusch zu verteidigen wollen oder in Bagdad für unsere Interessen zu kämpfen wäre wohl nur dann sinnvoll, wenn wir Kaiser Wilhelms Bagdadbahn wiedererstehen lassen wollten (Was bei der maroden Deutschen Bahn sicherlich auf höchst beklommene Begeisterung stoßen würde).
Ansonsten bin ich der Auffassung, dass der alte Gedanke des Deutschen Grundgesetztes einmal wieder in Erinnerung gebracht werden sollte, der da heißt: Von Deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen.
Dies beinhaltet für mich JEDE Form von militärischer Einmischung, egal mit welch schöngeistigen Worten sie verklausuliert werden.
Außerdem denke ich dass zu einem minimalen Teil der Kosten, die diese Kriegseinsätze bisher gekostet haben (von den noch Anstehenden möchte ich gar nicht reden), man mit einer vernünftig organisierten Versorgung im Bereich von Nahrungsmitteln, Lebensnotwendigen Gerätschaften für den täglichen Bedarf (z.B. wurden bei uns nach dem 2. Weltkrieg hervorragende Kochtöpfe aus ehemaligen Landser-Helmen gefertigt), hygienischer und medizinischer Versorgung der dort Lebenden Bevölkerung der Kampf gegen den Terrorismus mittels des Kampfes gegen den Hunger und der Armut längst gewonnen worden wäre.
Allerdings denke ich dass dabei die Interessen der amerikanischen, aber selbstredend auch europäischen Waffenproduzenten in fataler Weise beschnitten werden könnten, was diesen Herrschaften wohl kaum gefallen dürfte. Nicht zu vergessen die so genannten "Berater" vom Schlage eines Herrn Dick Cheney, die dank des "Kreuzzuges gegen den Terrorismus" doch nicht allzu schlecht den Sieg ihres Geldtresors voranbringen konnten.
Krieg ist und bleibt die schlechteste aller Lösungen für anstehende Probleme und Konflikte und sollte wenn, nur dann wahrgenommen werden, wenn man selbst angegriffen wurde um sich verteidigen zu können.
Dazu benötigt man jedoch keine Armee, wie die Bundeswehr sie heute darstellt, denn Panzer, Jagdflieger und sonstiges Gerät dient in der Regel nicht einer PASSIVEN sondern einer AKTIVEN (sprich Angriff) Kriegstechnologie und sollte als nicht zu vergessender erheblicher Kostenfaktor im Staatshaushalt so weit als möglich zugunsten sozialer Ausgaben heruntergefahren werden.
Ich hoffe dass ich mit meiner Antwort dienen konnte und verbleibe
MFG