Oliver Stey
DIE LINKE
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Frage von Ernst K. •

Frage an Oliver Stey von Ernst K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Stey,
die Mehrheitsgesellschaft in Bayern lebt in einer klaren christlich-sozialen Wertordnung. Inwieweit muss diese reformiert werden, um Gerechtigkeit in der Bildung schon der Kleinsten herstellen zu können.
Mfg E.Kölbl

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Kölbl,

Wie Sie in der Tat richtig erwähnt haben, leben wir in einer „christlich-sozialen“ Werte Koordinate.
D.h. Man nötigt Minderheiten dazu, sich Kreuze in Schulen gefallen zu lassen, an Gottesdiensten in Schulen teilzunehmen, die „Deutsche Leidkültür“ zu akzeptieren, ihre eigene Sprache und Kultur zu vergessen und dafür mit ergebenster Dankbarkeit den Kotau vor soviel Güte seitens der bayerischen Staatsregierung zu vollziehen.
Wenn meine Sinne mich nicht trügen sind da durchaus leichte Unvereinbarkeiten mit dem „Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“ festzustellen. Einen „radikalen“ Schelm wie mich, der per Definition sich ja nichts aus Demokratie zu machen scheint, verwundert dieser laxe Umgang mit der höchsten „Werteinstanz“ unserer „Demokratie“ von seitens einer so freiheitlich-demokratischen Regierung unter der Ägide der „Demokratie-Wächterin“ CSU dann nun doch ein bisschen.
Spaß beiseite.
Natürlich haben Sie recht, wenn sie die Frage anklingen lassen, ob hier Reformen (keine Sonntagsreden oder unsinnige Gesetzesvorgaben) nötig sind um eine gerechte und vor allem - Allen gerecht werdende – Bildungskultur zu schaffen, die eine (ebenfalls im Grundgesetz verankerte) Chancengleichheit ermöglicht.
Ich empfehle Ihnen hierzu als Einstieg meine Beiträge, die ich selbst zum Thema Bildung in diesem Forum geschrieben habe und denke dass sie auch im bildungspolitischen Teil der LINKEN (auf deren Homepage) weit greifende Antworten auf eben diese Problematik finden werden.

Abschließend kann ich nur noch zufügen, dass es selbstredend verantwortungslos und dreist ist, von einer „pluralistischen Gesellschaft“ zu schwadronieren, wenn gleichzeitig jede Meinung Andersdenkender, „als nicht Gesellschaftskonform“, unterdrückt wird. Dies vor allem Behelfs eines unbeschreiblich mächtigen Presse, Rundfunk und anderweitigen Medienapparates, der selbstredend eben gerade auch von dieser „demokratisch agierenden“ christlich-sozialen Wertordnung – verkörpert in Bayern vor allem durch die CSU- dominiert und manipuliert wird.

Dazu die bayerische Gruppe Biermösl-Blosn (Anfang der 80er Jahre)

„Über mir der Rundfunkrat, und über dem der bayerische Staat und über den geht nichts mehr nauss und ganz obn drobn, do sitzt da Strauss (damaliger bayerischer Ministerpräsident).“

geht noch weiter.
„im Himmi drohm do sitzad Engl und spuiln die letzten freien bayrischen Gsengl, da liabe god heart zua ond seifzt, seids froh dass net beim Rundfunk seids.“

MFG