Frage an Oliver Stey von Alexandra C. bezüglich Soziale Sicherung
Herr Stey
wie stehen Sie zum real exitsierendem Kapitalismus ? Wollen Sie den Kapitalismus überwinden oder nur kosmetisch an ihm herumoperiren?
Sehr geehrte Frau Cohen,
Ich denke das Wichtigste was zum Thema Kapitalismus in einem Satz gesagt werden kann hat Rosa Luxemburg einmal mittels eines Buchtitels getan, der da lautet "Sozialismus oder Barbarei". Ich denke nicht, dass kapitalistische Systeme in irgendeiner Form, sei es keynesianistisch, fordistisch, neoliberal oder die so genannte "freie und soziale Marktwirtschaft" auf Dauer den Menschen dienlich sein wird, da mit all diesen "Gesellschaftsmodellen" ein immenser Verschleiß von Energie, Rohstoffen und für das Leben notwendige Grundvoraussetzungen wie Sauerstoff, Wasser und Nahrung einhergehen. Ich habe die feste Überzeugung, dass solange Gewinnorientierung über diese vitalen Bestandteile menschlicher Existenz befinden, keine adäquate Lösung vonstatten gehen kann.
Nur wenn die Menschheit global UND selbstverwaltet ihre Geschicke in die eigenen Hände nehmen kann besteht auf Dauer eine Möglichkeit zur Lösung dieser primären Probleme.
Dies kann meiner Auffassung nach kein noch so funktionales kapitalistisches System auf Dauer bewerkstelligen.
Für mich ist deshalb die Systemfrage kein Sonntagsreden - Spülprogramm, sondern Programmatik an sich. Ein kluger Kopf hat einstmals formuliert, "Um uns selber können nur wir selbst uns kümmern" - Und recht hatte der. Ich traue keinem noch so philanthropischen Kapitalisten zu, dass er die Interessen der Menschen vor seine Gewinninteressen stellen wird.
Mit besten Grüßen.
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