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Oliver Möllenstädt
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Frage von Dirk A. •

Frage an Oliver Möllenstädt von Dirk A. bezüglich Verbraucherschutz

In Ihrer Antwort auf die Frage von Bernd Freemann vom 16.08. schreiben Sie: "Ich finde, grundsätzlich soll jeder essen, was er will."

Was ich essen will, dass weiß ich. Aber ich kann nicht erkennen, was in den Lebensmitteln alles enthalten ist. Hier müsste meiner Ansicht nach zwingend eine für den Verbraucher verständliche Volldeklaration der Inhaltsstoffe her.

Die CDU/CSU möchte ja die Regelung des Gen-Technik-Gesetzes ändern um den Einsatz von Gen-Technik zu erleichtern. Dadurch wird aber der Anbau von gentechnikfreien Lebensmitteln faktisch unmöglich. Wie passt das zur Ihrer oben zitierten Aussage?
Wie wollen Sie beim Einsatz von grüner Gen-Technik den Gefahren, die heute gar nicht abzuschätzen sind, begegnen. Die Vergangenheit sollte uns gewarnt haben (Stichwort BSE).

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Antwort von
FDP

Eine Voraussetzung für die Wahlfreiheit ist die Kennzeichnung. Sie ist aus Sicht der FDP durch die im letzten Jahr in Kraft getretene Lebensmittel-Kennzeichungsverordnung der Europäischen Union hinreichend geregelt. Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen gekennzeichnet sein.

Eine zweite Voraussetzung für die Wahlfreiheit ist aber auch ein entsprechendes Angebot an gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Die FDP tritt dafür ein, die Chancen der grünen Gentechnik verstärkt auch in Deutschland zu nutzen. Grüne Gentechnik bietet ernorme Potentiale: Mit schädlingsresistenten Pflanzen kann auf den Einsatz von Pesitizenden verzichtet werden. Aus gentechnisch veränderten Pflanzen lassen sich neue Impfstoffe gewinnen. Auch die Möglichkeiten im Bereich der Produktion allergiefreier Lebensmittel sind enorm.

Deutschland darf sich hier nicht von der Entwicklung im Rest der Welt abkoppeln. Beispielsweise setzt auch die Welternährungsorganisation bei der Bekämpfung des Hungers in der Welt auf die grüne Gentechnik. Nur in Deutschland tobt immer noch ein ideologieschwangerer Glaubenskampf um die grüne Gentechnik. Es kann aus meiner Sicht nicht sein, dass Politik oder Umweltverbände darüber entscheiden, welche Lebensmittel "gut" und welche "böse" sind. Ich empfehle hierzu die Glosse von Ulrich Bahnsen "Entmündigt, zum Zweiten - Greenpeace weiß, was Kunden wünschen müssen" in der Zeit vom 15.4.2004.