Frage an Oliver Möllenstädt von Sebastian B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Möllenstädt,
ich habe als passionierter "Gamer" in den letzten Jahren die gerade nach Gewalttaten von Jugendlichen immer wieder auftretenden Ausbrüche von Politikern gegenüber sog. "Killerspielen" oder Computerspielen allgemein mit Sorge verfolgt.
Welche Position vertreten Sie gegenüber dem Medium Computerspiel?
Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Angriffe auf Games ließen sich wissenschaftlich nicht vertreten und würden ein aufkommendes Medium diskreditieren?
Wie stehen Sie auf der anderen Seite zum Gewaltgehalt mancher Spiele?
Was sagen zur oft grob fehlerhaften Berichterstattung der Medien?
Danke im Voraus, Sebastian Boecker
Computerspiele gehören selbstverständlich zur modernen Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ein kleinerer Teil der Computerspiele ist in den vergangenen Jahren öffentlich in die Kritik geraten. Teilweise wurden Verbote bestimmter Spiele gefordert.
Meines Erachtens greift die Kritik zu kurz. Erstens unterliegen derartige Spiele der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, die sich meines Erachtens bewährt hat. Zweitens gehört die Vermittlung von Medienkompetenz und auch die Ermöglichung einer abwechslungsreichen Freizeitgestaltung zu den Aufgaben von Elternhaus und Schule. Auch gilt es, geeignete und ausreichende Angebote der Schulsozialarbeit vorzuhalten.
Ein Verbot von Computerspielen stellt meiner Meinung nach lediglich eine populistische Scheinlösung dar, mit der sich keine Senkung der Gewaltbereitschaft von Jugendlichen in psychosozialen Lebenslagen erreichen lässt.