Was sagen Sie zu der Aussage des Managermagazins, dass obere Einkommen, die mehr als 80.000 Einkommen im Jahr beziehen, nach Ihrem Modell am meisten Steuern sparen?

Sehr geehrter Herr Q.,

danke für Ihre Nachfrage. Das Manager-Magazin hat mit seiner Aussage recht, wenn man auf die steuerliche Entlastung in Euro schaut. Bei einer solchen Betrachtungsweise werden Gutverdiener immer stärker entlastet als Geringverdiener, weil sie von vornherein in Euro auch sehr viel mehr zahlen. Das ist auch richtig, denn nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip nimmt die steuerliche Leistungsfähigkeit mit steigendem Einkommen stark zu. Deshalb gilt im Umkehrschluss aber, dass auch bei Entlastungen die verringerte Steuerzahllast in Bezug zum Einkommen gesetzt werden muss.

Und da zeigt sich, dass das Steuerkonzept der FDP z. B. für Geringverdiener mit 25.000 Euro Bruttojahreseinkommen eine steuerliche Entlastung von gut 27 Prozent der gezahlten Steuern vorsieht, bei Topverdienern mit 150.000 Euro Bruttojahreseinkommen jedoch von nur rund 10 Prozent. Bei 1.000.000 Euro sind es nur noch 1,2 Prozent Entlastung (jeweils Alleinstehende).

Am deutlichsten wird es, wenn man sich das Beispiel eines zusammenveranlagten Ehepaars mit insgesamt 25.000 Euro Bruttojahreseinkommen anschaut: Das Ehepaar zahlt schon bisher überhaupt keine Einkommensteuer und kann an dieser Stelle daher auch nicht entlastet werden. Dagegen drücken hier die Sozialversicherungsabgaben ganz besonders, sie lassen kaum Spielraum zur ergänzenden Altersvorsorge. Deshalb wollen wir Freie Demokraten u. a. eine Gesetzliche Aktienrente einführen, die gerade Geringverdienern eine zusätzliche kapitalgedeckte Rente sichert, ohne dass sie auch nur einen Euro mehr an Abgaben zahlen müssen. Mit dieser und vielen anderen Ideen wollen wir gerade Geringverdienern den sozialen Aufstieg ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Luksic