Was halten Sie von einer Verpflichtung für Lebensmittelbetriebe, ihre nicht verkauften, noch essbaren Lebensmittel kostenfrei weiterzugeben statt sie zu entsorgen?
Beispielsweise an Organisationen wie die Tafel, toogoodtogo, foodsharing u.Ä.
Sehr geehrte Frau S.,
die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist eine ethische, ökologische und auch ökonomische Herausforderung, die wir als Gesellschaft engagiert angehen müssen. Nicht nur, damit Deutschland seine nachhaltigen Entwicklungsziele erfüllen kann, halten wir Freie Demokraten im Deutschen Bundestag entlang der gesamten Lebensmittelkette wirkungsvolle Maßnahmen zwingend erforderlich. Daher haben sich die Freien Demokraten auch im Rahmen der Koalitionsverhandlungen für die Aufnahme des Anliegens in den Vertrag mit Bündnis90/Die Grünen und SPD stark gemacht.
Daher wollen wir einen entsprechenden regulativen Rahmen schaffen, der Anreize zur Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen setzt. Dazu gehört unserer Auffassung nach, unter Berücksichtigung aller lebensmittelrechtlichen Vorgaben, die Beschränkung der zivilrechtlichen Haftung für die Spender. Des Weiteren möchten wir steuerlicher Anreize für Lebensmittelspenden prüfen. Nicht zu vernachlässigen in der Debatte um Lebensmittelverschwendung ist jedoch auch der Anteil, der im privaten Bereich anfällt. Die Wertschätzung von Lebensmitteln in der Gesellschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, weshalb wir Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen stärken müssen, um die Bürger gezielt zu informieren und sensibilisieren.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Luksic