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Oliver Luksic
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Frage von Jan S. •

Frage an Oliver Luksic von Jan S. bezüglich Gesundheit

Haben Sie sich aus unabhängigen Quellen über die Sinnhaftigkeit einer Zwangsimpfung gegen Masern informiert?
Haben Sie sich über die Anzahl und Ausmaße von Impfschäden unabhängig informiert?
Falls ja: mit welchem Ergebnis?
Danke im voraus.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 28.07.2019.

Die Zahl der Masernfälle in Deutschland hat sich von 2016 auf 2017 fast verdreifacht (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2671/umfrage/masernerkrankungen-seit-2001). Den Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge wurde das Virus im Jahr 2017 nachweislich bei 929 Menschen diagnostiziert. Dass es immer wieder zu größeren Masernausbrüchen kommt, liegt laut RKI vor allem daran, dass nicht ausreichend geimpft wird.

Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) hat ausgewertet, wie viele der bei gesetzlichen Krankenkassen versicherten Kinder die nötige erste und zweite Impfdosis in ihren ersten zwei Lebensjahren erhalten. Nur 63 Prozent der Kleinkinder würden die Doppelimpfung vor ihrem zweiten Geburtstag bekommen - im von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Zeitfenster sind es aber nur 37 Prozent, heißt es im "Versorgungsatlas". 12 Prozent der Zweijährigen haben nicht einmal die erste Masernimpfung erhalten. Damit liegt die Quote für Masernimpfungen in Deutschland deutlich unter dem WHO-Ziel. Für die Elimination der Masern ist eine Impfquote von 95 Prozent Voraussetzung, bis dahin ist es noch ein weiter Weg. So vielschichtig die Ursachen für eine verspätete oder nicht erfolgte Impfung sein mögen, so wichtig ist doch die Rolle des Arztes, der durch umfassende Aufklärung und Information der Eltern die Erreichung der Voraussetzungen zur Elimination der Masern maßgeblich beeinflusst.

Allgemein müssen wir mehr tun, um Masern, Mumps, Röteln und andere Infektionskrankheiten, für die es einen Impfschutz gibt, endlich auszurotten.

Wir Freien Demokraten schlagen deshalb ein Bündel von Maßnahmen mit Augenmaß vor. Neben der Erweiterung niederschwelliger Impfangebote wollen wir zeitnah einen digitalen Impfpass einführen, der mittels einer Erinnerungsfunktion dafür sorgt, dass die Menschen jederzeit einen Überblick über ihren persönlichen Impfstatus und ihre notwendigen Impfungen haben. Im digitalen Impfpass sollen die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Institut sowie Informationen der BZgA abrufbar sein.

Masern bei Kleinkindern können schwere neurologische Folgeschäden mit tödlichen Verlauf haben (SSPE). Nach STIKO sollte die Erstimpfung im Alter von 11 bis 14 Monaten erfolgen. Um vor allem kleine Kinder zu schützen, die noch nicht geimpft werden können, halte ich daher eine Impfpflicht für Kitas für geboten.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver Luksic

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