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Ole Thorben Buschhüter
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Frage von Katharina M. •

Frage an Ole Thorben Buschhüter von Katharina M. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Buschhüter,

während die HOCHBAHN konsequent gegen Graffitis vorgeht, tut die Deutsche Bahn/ S-Bahn an vielen Stellen nichts. Bei der Hochbahn werden Graffitis innnerhalb weniger Stunden bzw. Tage entfernt, beschmierte Züge nicht eingesetzt.

Wenn Sie mit der Linie S1 von Barmbek bis Hauptbahnhof fahren, dann gibt es dort keinen einzigen Meter der Lärmschutzwand die nicht beschmiert ist, ebenso Bahnhöfe, das Barmbeker Stellwerk der DB etc..

Auch werden beschmierte Züge im regulären Betrieb eingesetzt. Schockiert hat mich bei meinen Recherchen der Artikel im Abendblatt ( http://www.abendblatt.de/hamburg/article125403776/Hamburger-Graffiti-Sprayer-werden-immer-aggressiver.html ), dass selbst im Betrieb die Notbremse der S-Bahn gezogen wird um im Laufenden Betrieb die komplette Bahn mit bis zu 15 Sprayern zu verunstalten und Fahrgäste angegangen werden.

1) Wird hier mit dem neuen S-Bahn-Vertrag Abhilfe geschaffen, so dass durch mehr Züge ein Passus keine Graffiti Züge einzusetzen, aufgenommen werden kann?
2) Sollten die Lärmschutzwände nicht gereinigt werden, so wie bei der Hochbahn? Wenn die "Kunstwerke" beseitigt werden bevor jemand sie sieht, mindert dass nicht das Interesse?
3) Wie oft kam die im Abendblatt berichtete Aktion in den letzten Jahren vor? Wie viele nicht beteiligte Personen wurden durch die Sprayer verletzt (Fahrgäste/ Bahnmitarbeiter)?

Viele Grüße
Katharina Mueller

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Müller,

Sie sprechen ein großes Problem an. Groß auch deshalb, weil immer wieder Graffiti-Sprayer durch vorbeifahrende Züge oder Stromschläge verunglücken, so ja auch in Hamburg. Ich selbst fahre regelmäßig von Rahlstedt zum Hauptbahnhof und sehe auch dort größtenteils beschmierte Lärmschutzwände. Häufig kein schöner Anblick.

Die HOCHBAHN scheint mir vorbildlich zu sein, was den Umgang mit Graffiti angeht. Soweit es um Fahrzeuge geht, hat sie es allerdings auch leichter als die S-Bahn, weil sie eine größere Fahrzeugreserve hat und somit eher in der Lage ist, Züge zur Graffiti-Reinigung aus dem Betrieb zu nehmen, ohne dass dies zu Einschränkungen im Fahrgast-Betrieb führt. Mit dem neuen S-Bahn-Vertrag ändert sich dies insofern, als dass 8 zusätzliche Fahrzeuge beschafft werden müssen, u.a. um auf Zugausfälle (z.B. zwecks Graffiti-Reinigung) besser reagieren zu können. Ich finde es aber immer noch besser, einen Graffiti-beschmierten Zug fahren, als die Fahrt ausfallen zu lassen, weil es keinen Ersatzzug gibt.

Was die Lärmschutzwände angeht, so sehe ich da keine praktikable Lösung. Bei der HOCHBAHN gibt es ja kaum Lärmschutzwände, anders als bei der S-Bahn, die vor allem dort, wo Fern- und Güterbahngleise parallel verlaufen, in den letzten Jahren Lärmschutzwände erhalten hat. Während Graffiti-Sprayer die Wände bemalen, wann es ihnen passt, kann eine Reinigung zum Schutze der Mitarbeiter nur stattfinden, wenn der Zugverkehr ruht. Die Strecke muss dann für den Zugverkehr so lange gesperrt werden. Eine Wirkung erzielt man aber nur dann, wenn ein Graffiti innerhalb kürzester Zeit wieder verschwunden ist, nicht, wenn man einmal im Jahr eine Komplettreinigung macht und den Rest des Jahres nichts. Um aber ständig irgendwo Graffiti wegzumachen, müsste dann jedes Mal die betroffene Strecke gesperrt werden. Von den wohl immensen Kosten der Graffiti-Reinigung der Lärmschutzwände ganz abgesehen. Ich befürchte, dass sich das Problem mit den Graffiti-beschmierten Lärmschutzwänden so ohne Weiteres nicht lösen lassen wird. Allerdings sind die Lärmschutzwände auch ohne Graffiti keine besondere Zierde.

Ihre 3. Frage kann ich nicht beantworten. Hierzu liegen mir keine Informationen vor.

Mit freundliche Grüßen
Ole Thorben Buschhüter

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