Frage an Ole Thorben Buschhüter von Tobias S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich habe eine Frage aus dem Bereich Verkehr/ Gesundheit an Sie.
In den vergangenen Tagen ballten sich durch den Regen die Menschen unter den Bushaltestellenhäuschen. So stand ich anfang der Woche mit etwa 10 anderen Fahrgästen unter einem solchen bei Regen. Ein Mann rauchte und bließ den krebserregenden Qualm immer in die Menge. Als ihn daraufhin zwei andere Personen ansprachen und baten hier nicht zu rauchen, sagte dieser, er dürfe das und darf auch seinen Qualm hinblasen wo er es wolle, da es sich um öffentlichen Grund handelt.
Ich fragte daraufhin bei der Hochbahn nach, welche mir bestätigte es handelt sich um öffentlichen Grund und sie könnten da nichts machen 8würden es aber auch gerne), auf den U- und S- Bahnhaltestellen hingegen gibt es ein Rauchverbot, da die Unternehmen Hausrecht haben und Verstöße kosten bundeseinheitlich 15€.
Ich finde so ein Verhalten absolut rücksichtslos, wenn er rauchen wolle, könne er das woanders als unter dem Häuschen machen, wo der Rauch sich auch noch staut und alle einnebelt und die Gesunheit schädigt. Stellt sich die Frage: Gesundheit schützen und nassregnen lassen oder Qualm einatmen und trocken bleiben.
Meine Fragen an Sie:
1) Was sehen Sie höher gewichtet, die Gesundheit der Mehrheit, dem Schutz vor dem Passivrauchen oder die Freiheit des Rauchers?
2) Was hätten Sie in der Situation getan?
3) Sehen Sie ein Möglichkeit für ein Rauchverbot unter den Bushaltestellenhäuschen?
4) Sehen Sie eine Möglichkeit für ein Gesetz mit etwa der Passage "das Rauchen ist verboten sobald sich andere Personen dadurch belästigt fühlen. Bei Ansprache dessen ist dieses umgehend einzustellen."
5) Werden Sie sich persönlich der Thematik annehmen?
Viele Grüße
Tobias Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
ich bedauere sehr, dass Sie diese unangenehme Erfahrung machen mussten. Leider gibt es immer wieder rücksichtslose Menschen, über deren Verhalten man sich nur wundern kann. Ich bezweifel aber, ob man solchen Mitbürgern mit Verboten besseres Benehmen beibringen kann. Es ist schon jetzt so vieles verboten, und es passiert trotzdem. Das Ausspucken eines Kaugummis auf die Straße wird zum Beispiel mit einem Bußgeld von 10 bis 35 Euro belegt. Und wie viele halten sich dran? Die Flecken auf Bürgersteigen sind ein sichtbares Zeugnis davon. Auf dem Bahnsteig in Rahlstedt wird auch von dem einen oder anderen noch geraucht, obwohl es dort - auch unter freiem Himmel - seit einiger Zeit nicht mehr erlaubt ist.
Das Rauchen auf Straßen und Wegen ist nicht verboten und ich meine, es ginge zu weit, auch das noch zu verbieten. Aber anderen den Qualm auf engstem Raum, wie zum Beispiel unter einem Fahrgastunterstand, ins Gesicht zu pusten ist rücksichtslos und dürfte dem Anstandsgefühl der meisten Menschen widersprechen. Insofern war es richtig, die Person anzusprechen und aufzufordern, die Zigarette auszumachen oder woanders weiter zu rauchen. Dass man sich dafür dann noch eine dumme Antwort einfängt, ist typisch für diese Spezies Mensch.
Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Raucher so rücksichtsvoll sind und in Fällen, wie dem von Ihnen beschriebenen, nicht rauchen. Was nützen dann aber Verbote, wenn sich nur die danach richten, die sich auch ohne Verbot vernünftigerweise schon so verhalten? Und wenn jemand Ihrer "Ansprache" trotz Verbot nicht Folge leistet, was dann?
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter