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Frage von Alexander F. •

Frage an Olaf Harms von Alexander F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Harms,

wenn ich richtig informiert bin, sind Sie Mitglied der DKP. Sie treten nun für eine Partei an,die zwar soziale Verbesserungen anstrebt - aber dies im Rahmen des kapitalistischen Systems. Sollte ein Kommunist nicht die Überwindung des Systems anstreben. Mit der Partei "Die Linke" wird es keine Änderung des Systems geben. Können Sie mir dazu etwas sagen?

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Fortan

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Antwort von
DKP

Sehr geehrter Herr Fortan,

zunächst vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Frage.
Es ist richtig, ich bin Mitglied der DKP und habe das Angebot von DIE LINKE angenommen, auf deren Listen zu kandidieren.

Seit dem Zusammenbruch des Sozialismus erleben wir den Kapitalismus in reinster Form und mit allen seinen Folgen. Die sog. neoliberale Politk hat zu einer Verstärkung von Arbeitslosigkeit (auch wenn jetzt zur Zeit ein leichter Abbau aufgrund der Konjunktur feststellbar ist), zu Massenarmut, zu prekären Beschäftigungsverhältnissen, zur Atomisierung der sozialen Sicherungssysteme, zur Kriegsbeteiligung, um nur einige Stichworte zu nennen, geführt. Erfolge im Interesse der Masse der Menschen in diesem Land, und auch in Hamburg, konnten seit Mitte bis Ende der 80iger Jahre nicht mehr durchgesetzt werden. Um überhaupt einen Stopp dieser Politik zu erreichen, ist es notwendig, alle fortschrittlichen Kräfte zu bündeln. Das gilt auch für die Kandidatur zu den in Hamburg am 24.02.08 stattfindenden Wahlen. Eine Konkurrenz unter Linken würde dieses konterkarien. Deshalb war ich auch bereit, auf den Listen der DIE LINKE zu kandidieren.

Ich bin mir bewusst, dass grundlegende positive Veränderungen im Sinne der Menschen in diesem Land dauerhaft nicht im Kapitalismus erreicht werden können. Denn dazu muss an Eigentumsverhältnissen gerüttelt werden, muss der Mensch, und nicht der Profit, im Vordergrund stehen. Bei Unternehmen, die trotz Milliardengewinnen Arbeitnehmer entlassen, muss die Frage aufgeworfen werden, ob diese Unternehmen sich noch an das im Grundgesetz enthaltene Gebot "Eigentum verpflichtet zu sozialer Verhaltensweise" halten.

Das Grundgesetz beinhaltet nicht nur den kapitalistischen Weg. Es läßt auch andere Wege, so die zum Sozialismus, zu. Doch dazu bedarf es einer breiten Bewegung der Menschen, um das zu erreichen.

Bis es dazu kommt, muss innerhalb dieses Systems um positive Veränderungen gekämpft werden.

Mit freundlichen Grüßen
Olaf Harms