Frage an Olaf Harms von Margarete B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Lieber Herr Harms,
meinen Sie nicht auch, dass die Listen für die EU-Wahlen sollen zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestehen sollen? Gleichberechtigung sollte überall stattfinden. In den ganzen höheren Etagen sind hauptsächlich Männer zu finden; da ist es egal, ob Sie in die Politik gehen, in die Wirtschaft, bei Ämtern. Wie ist es eigentlich in ihrer Partei?
Viele Grüße und danke
Marga B.
Liebe Marga B.,
ja, da bin ich ihrer Meinung. Allerdings ist es uns selbst nicht gelungen, unsere Liste bis zum Ende zu quotieren. Wir haben 37 Kandidatinnen Kandidaten aus fast allen Bundesländern aufgestellt. Bis zum 24 Platz quotiert. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht ausreichend.
Wir haben uns dennoch entschieden, die Liste nicht nach den ersten 24 Plätzen abzuschneiden, weil wir möglichst viele Bundesländer und gesellschaftliche Bereiche abdecken wollten. Wir haben darauf geachtet, dass aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, aktive Antifaschistinnen und Antifaschisten und Aktive in der Friedensbewegung sowie junge und alte Kommunistinnen und Kommunisten kandidieren und unsere Partei repräsentieren.
Auch in unseren Parteigremien gelingt es nicht immer die 50prozentige Quotierung einzuhalten. Mindestens haben unsere Gremien einen Frauenanteil der dem Anteil der Frauen in der Mitgliedschaft entspricht. Die Quote ist aus unserer Sicht allerdings nicht die entscheidende Frage, wenn es um Gleichberechtigung geht.
Frauenrechte im Kapitalismus werden niemals geschenkt, sondern musste immer erkämpft werden. Wir kämpfen um Chancengleichheit, kürzere Arbeitszeiten und gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Zum Internationalen Frauentag am 8. März gaben wir diese Position heraus:
http://blog.unsere-zeit.de/wp-content/uploads/2019/02/DKP-Info_Internationaler-Frauentag-2019.pdf
Mit besten Grüßen
Olaf Harms