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Nyke Slawik
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Frage von Felix S. •

Setzen Sie sich dafür ein, dass auf der 2. Rherinbrücke für die A 1 Köln-Leverkusen im Eilverfahren ein Gleis für eine Stadt/S-Bahn eingeplant wird für eine Verkehrswende in Leverkusen und Köln?

Die neue A 1 Rheinbrücke wird in zwei Teilen nacheinander gebaut. Es besteht daher noch die Chance den 2. Teil so umzuplanen, dass darauf ein Gleis verlegt werden kann um die Stadtbahn von Köln Merkenich nach Leverkusen bis zum Bahnhof Opladen zu verlängern. Das könnte auch im Status einer S-Bahn nach Karlsruher Modell passieren, falls dieser Status die Umsetzung erleichtert. Auch der Klimaschutz und das dringende Ziel, Ölimporte von undemokratischen Potentaten in aller Welt abzubauen sollten die Politik hier zum Handeln bringen. Die Eisenbahn ist in Köln schon oft an der Belastungsgrenze, die Stadtbahn würde zusätzliche Kapazitäten schaffen, durch Umsteiger den Knoten Köln entlasten und durch neue kürzere Reisezeiten zu vielen Zeilen mehr Pendler aus Solingen, Wuppertal, Remscheid und Richtung Düsseldorf auf den ÖPNV bringen. Der Umweg über Köln Hbf oder das notwendige Umsteigen würden oft entfallen. Die Linie 12 bekäme vor allem bei heute weniger nachgefragten Fahrten mehr Fahrgäste.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Felix S.,

vielen Dank für Ihre Frage und Anregung zur A1-Brücke.

Die kurze Antwort lautet: Ich setze mich für eine Einbindung von ÖPNV auf der Rheinbrücke ein.

Die lange Antwort lautet: Die Grünen Leverkusen fordern seit Beginn das völlig überzogene, kaum beherrschbare Großprojekt A1-Brücke auf das Notwendige und das finanziell Machbare zurück zu schrumpfen und sich mit einem reinen sechsspurigen Ersatz der maroden Brücke zu begnügen. Wobei eine ÖPNV-Einbindung, die in den aktuellen Planungen nicht vorgesehen ist, sowie großzügige Fahrrad- und Gehwegtrassen, Zukunftsfähigkeit garantieren würden. Auch ich halte die Verdopplung der Brücke für katastrophal und wünsche mir, dass zumindest die ÖPNV-, Rad- und Fußverkehr-Anbindung bei den Planungen für die zweite Brücke stärker in den Fokus rückt. Im März hatte ich mir persönlich ein Bild von der aktuellen Baustelle gemacht (mehr dazu hier).

Ob sich eine Weiterführung der Straßenbahnlinie 12 realisieren lässt, hängt sicher auch davon ab, ob die Stadt Köln und die Stadt Leverkusen sich auf ein gemeinsames Projekt verständigen können – ich würde das sehr befürworten. Darüber hinaus wird es davon abhängen, wie die beiden Abschnitte 2 und 3 des Projektes "A-bei-LEV" planfestgestellt und realisiert werden.

Aktuell warten wir auf Vorschläge des Bundesverkehrsministeriums zur gemeinsamen Abstimmung über laufende Projekte und zur Bedarfsplanüberprüfung des Bundesverkehrswegeplans. Zu konkreten Einzelprojekten kann zum jetzigen Zeitpunkt deshalb noch keine Aussage getroffen werden.

Grundsätzlich gilt aber: Die Ampel-Parteien haben sich auf einen neuen Infrastrukturkonsens verständigt. Dieser ist auch dringend notwendig, da wir erheblich mehr in die Schiene investieren müssen. Bei den Bundesfernstraßen soll ein Fokus auf den Erhalt und die Sanierung statt wie bisher auf den Neubau gelegt werden. Die gemeinsam erarbeiteten Ziele müssen jetzt in konkretes Regierungshandeln übersetzt werden. Selbstverständlich werde ich als stellvertretende Vorsitzende im Verkehrsausschuss und Abgeordnete aus Leverkusen grüne, klimafreundliche Interessen dabei stark vertreten.

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