Norman Dießner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Norbert G. •

Frage an Norman Dießner von Norbert G. bezüglich Gesundheit

Welche Meinung haben Sie zu der offensichtlich medizinisch fragwürdigen geplanten Impfaktion gegen die sog. „Schweinegrippe“? Jeder Arzt bekommt nur die Anwendung von sog. wissen-schaftlich allgemein anerkannten Verfahren bezahlt, alles andere ist privat zu bezahlen. Wieso werden Pharmaherstellern mit Steuergeldern für wissenschaftlich nicht ausreichend erforschte Impfstoffe bzw.Medikamente mit zweifelhafter Wirkung subventioniert?
Die Schleswig-Holsteinischen Zeitung vom 3. August 2009 berichtete: „ (...) Der Flensburger Mediziner und Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg (SPD) [schrieb:] (... ) Der Name "Schweinegrippe" steht wie schon die Bezeichnung "Vogelgrippe" für irreführende aber offenbar erfolgreiche Versuche einiger Pharma-konzerne, ihre Absatzchancen für neue Impfstoffe und fragliche Grippe-Medikamente zu erhöhen. (...) Stöhr, Leiter des Influenza-Impfstoff-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Vogelgrippe-Kampagne der WHO 2005/2006 wechselte anschließend zum Pharma-Konzern Novartis, der jetzt gerade einen neuen Grippe-Impfstoff gegen die Schweinegrippe "Optaflu" auf den Markt bringen möchte. Stöhr hatte es schon bei der Vogelgrippe geschafft, eine für den Menschen nicht existierende Erkrankung so zu verkaufen, dass Milliarden für Medikamente aus Steuergeldern ausgegeben wurden. Es spielte damals keine Rolle, dass es die "Vogelgrippe" beim Menschen gar nicht gab und dass deshalb die gebunkerten Medikamente auch noch nicht einmal klinisch für diesen Einsatz beim Menschen getestet waren. Jetzt strebt Novartis eine Abnahmegarantie für seinen gerade zugelassenen "Optaflu"-Impfstoff an. (...) Ich halte die "Schweinegrippe" für eine unverantwortliche, wirtschaftlich motivierte Panikmache und sehe nach intensiven Recherchen und persönlichen Gesprächen, unter anderem mit dem Leiter des Robert-Koch-Institutes, keinen Grund, die Empfehlungen zum Grippeschutz anders zu handhaben als in den Vorjahren.“

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Guggenbichler,

ich möchte Ihnen zunächst nicht als Politiker sondern als Leiter einer Sozialeinrichtung antworten. Hier habe ich im Alltag eher mit der durch die Berichterstattung ausgelöste Verunsicherung zu kämpfen als mit der sogenannten Schweinegrippe. Ich finde es generell bedauerlich, wie beratungsresistend Politiker oft sind und eher irgendwelchen Lobbyinteressen nachgeben anstatt auf die Empfehlung von Fachleuten zu hören. Und wenn viele Fachleute keine Notwendigkeit für eine solche Massenimpfaktion sehen, halte ich dies für entscheidend. Nach meinem Dafürhalten wird hier leichtfertig gehandelt. Entweder um Aktivität vorzugaukeln und somit vielleicht eine Beruhigung zu bewirken, oder aber sogar aus anderen (wirtschaftlichen?) Interessen. Die Frage, warum hier viele Sicherheitskriterien außer Kraft gesetzt werden, die bei der Neuzulassung von Medikamenten sonst Bedingung sind, muss schon gestellt werden.

Bislang ist dieses "Problem" der Grippevariante durch die normale medizinische Versorgung in der Bundesrepublik absolut beherrschbar. Wenn ich an eine "BILD"- Schlagzeile dieses Sommers denke "Schweinegrippe: Rentner werden zuletzt geimpft", sehe ich nur sinnlose und unverantwortliche Panikmache und kein sachliches handeln.

Ich lasse mich nicht impfen.

Mit freundlichen Grüßen.

Norman Dießner