Wie stehen Sie zur Jagd?
Sehr geehrter Herr F.,
innerhalb der Kulturlandschaft erfüllt Jagd eine wichtige Funktion. Ich unterstütze die Jägerinnen und Jäger bei der Verwirklichung einer Jagd, die artenreiche Wildbestände tierschutzgerecht nutzt und die natürlichen Wildtierlebensräume verbessert. Eine ökologische Jagd will ich durch Förderprogramme ausbauen. Dabei ist mir die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse wichtig. Fuchspopulationen beispielweise lassen sich durch eine stärkere Bejagung nicht dauerhaft regulieren - im Gegenteil: Durch eine intensivere Bejagung steigt die Reproduktionsrate der Tiere. Zudem ist die Jagd auf Füchse ökologisch kontraproduktiv, sie gelten als Gesundheitspolizei. Insbesondere die Baujagd ist für mich mit den Prinzipien des Tierschutzes nicht vereinbar.
Viel wird über den Umgang mit dem Wolf diskutiert. Das dafür geeignete Instrument des Wolfsmanagements ist in Nordrhein-Westfalen allerdings bisher noch nicht ausreichend etabliert. Darüber hinaus gilt es, die gesellschaftliche Akzeptanz für die Rückkehr des Wolfes zu fördern. Wobei klar ist: Wenn ein bestimmtes Wolfsindividuum eine zu große Gefahr für Menschen darstellt oder einen hohen wirtschaftlichen Schaden anrichtet, muss auch eine Entnahme möglich sein.
Die überhöhten Schalenwildbestände sind bei der Aufforstung der Kahlflächen und der Umbau der Wälder problematisch, ihr Verbiss verhindert die Naturverjüngung und führt bei Waldbesitzerinnen und -besitzern zu hohen Kosten durch Anpflanzung und Gatterung. Verbissgutachten müssen darum erhoben und jagdlich umgesetzt werden. Die naturnahe Waldentwicklung sollte darum zentraler Bestandteil in die Ausbildung von Jägerinnen und Jägern sein.
Mit freundlichen Grüßen
Norika Creuzmann