Frage an Norbert Spinrath von Heinz-Peter B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Keine Frage sondern einen Diskussionsbeitrag: Ein-Euro-Jobs erheblich einschränken
Es ist zu kritisieren, dass mit der Anzahl von über 120.000 die Zunahme der so genannten Ein-Euro-Jobs in hohem Maße unkontrolliert verläuft. Inzwischen sind diverse Fälle bekannt geworden, in denen Ein-Euro-Jobber für sechs Monate reguläre Tätigkeiten mit dem Ziel der Kostenminimierung in Betriebe und Einrichtungen verrichten, ordentliche Arbeitsplätze mit Blick auf Ein-Euro-Jobber nicht besetzt oder Stelleninhaber sogar gekündigt wurden. Der Gesetzgeber hat mit dieser Beschäftigungsart jedoch gemeinnützige und zusätzliche Arbeit fördern und nicht reguläre Arbeitsplätze vernichten wollen. Ich werbe dafür, dass Ein-Euro-Jobs, die nicht einmal Niedriglohnniveau erreichen, erheblich eingeschränkt und die Arbeit von regulären Voll- oder Teilzeitbeschäftigten erledigt werden. Einrichtungen und Betriebe, die „profitable“ Ein-Euro-Jobber mit normalen Arbeiten beschäftigen, haben einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen und verhindern so auch noch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Durch diesen Missbrauch genießen die beschäftigenden Betriebe Menschen ohne Arbeitnehmerrechte zu geringen Personalbeschaffungs- und billigen Lohnkosten.
Ich verwiese in diesem Zusammenhang auf aktuelle Berechnungen des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger. Rentner drohen nach diesen Berechnungen Einbußen durch den unkontrollierten Ausbau von Ein-Euro-Jobs, denn je 100.000 zusätzliche Ein-Euro-Jobs mindern die Rentenbezüge um 0,3 Prozentpunkte. Ein-Euro-Jobber gelten als Erwerbstätige. Ihre geringen Einkommen senken somit den statistisch ermittelten Durchschnittslohn. Und der Durchschnittslohn bildet die Grundlage für die jährliche Rentenanpassung.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz-Peter Benetreu