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Norbert Müller
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Frage von Edith S. •

Frage an Norbert Müller von Edith S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Wir werden von der Bundes- und Landesregierung allein gelassen.
Schon 1988 hat sich meine Mutter mit der Herstellung und dem Verkauf von Damenmode in Potsdam selbstständig gemacht. Sie hat die wilden Zeiten von der Einführung der D-Mark bis zum Euro mitgemacht und seit 1993 führen wir das Geschäft gemeinsam. Wir sind stolz darauf, Enjoy-Mode als inhabergeführtes Unternehmen zu einer guten Adresse für gehobene Damenmode mit einer großen Stammkundschaft in Potsdam etabliert zu haben.
Unsere Kundinnen haben im April den Laden mit einem „Ach was bin ich froh, dass Sie überlebt haben“ betreten, aber werden wir das im Februar oder im März 2021 wieder erleben?
Der im November beschlossene „Lockdown light“ war nicht leicht, die Zahl der Kunden verringerte sich drastisch. Doch nun empfinden wir uns nun als Opfer der gegenwärtigen Situation. Wir haben dafür gesorgt, dass sich unsere Kunden streng an die AHA Regeln halten, wir haben auch ca. 600 Alltagsmasken hergestellt und verkauft.
Doch jetzt werden wir mit unseren Sorgen allein gelassen.
Der Laden ist geschlossen, die Regale sind voll. Doch wir müssen an die Zukunft denken. Im Frühjahr 2020 wurde die im Oktober gelieferte Ware geordert, sie konnten wir nur „mit halber Kraft“ anbieten. Unsere umsatzstärksten Monate November und Dezember fielen der Krise zum Opfer, kein „Winter-Sale“.
Das Ordern der Herbst- und Wintermode 2021/21 findet im Januar statt, wie sollen wir angesichts des vollen Lagers für die Zukunft planen? Werden wir die Krise überleben?
• Wir warten seit November 2020 auf die vom Bund angekündigte Unterstützung.
• Wir erleben, dass sich unsere Kunden vermehrt an die großen Online Händler wenden, nur die haben die Strukturen, um georderte Kleidungsstücke umzutauschen.
Unsere Fixkosten wie Miete und dgl. fallen weiterhin an, von Mieterhöhungen wird gesprochen.
Wir wissen nicht, wie wir unsere Miete oder Rechnungen zahlen sollen, die Reserven sind aufgebraucht. Wie sollen wir ohne Einnahmen ordern?

Portrait von Norbert Müller
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich glaube, Ihre Sorge gut zu verstehen. Es erreichen mich derzeit sehr viele Zuschriften mit ganz ähnlichen Problemen. Als LINKE haben wir die Eindämmungsverordnungen immer nur unter der Prämisse unterstützt, dass niemand mit deren Folgen allein gelassen wird. Leider fühlt es sich für Viele, gerade im Einzelhandel derzeit aber genau so an. Haben Sie denn bereits probiert eines der diversen Hilfspakete zu beantragen? Leider ist das diesbezügliche Antragswesen alles andere als übersichtlich gestaltet. Sollten Sie hierzu konkrete Fragen haben, wenden Sie sich gern an mich (am besten per Mail an norbert.mueller@bundestag.de). Die Hilfe bewilligen kann ich zwar leider nicht, aber vielleicht finden wir gemeinsam einen Antragsweg.
In jedem Fall wünsche ich Ihnen alles Gute und, trotz aller Strapazen, eine baldige Wiedereröffnung.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Müller