Frage an Norbert Müller von Gunter F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Müller,
den Medien zufolge herrscht ein Fachkräftemangel. Wenn ich aber jeden Morgen an der Bundesanstalt für Arbeit im Potsdamer Horstweg mit der Tram vorbei fahre kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass eher die Arbeitslosenzahlen steigen?
Wenn ich Meldungen wie über das Ende der Solarfabriken in Frankfurt/O., möglichen Entlassungen bei Walter Services oder gar bei Vattenfall im Falle des Endes der Braunkohleförderung lese, wird dieser Eindruck bekräftigt.
Was muss eine zukünftige Bundesregierung tun um diese offenbare Schieflage zu beseitigen?
Mit freundlichen Grüßen
Gunter Flügel
Sehr geehrter Herr Flügel,
zunächst vielen Dank für ihre Frage. Was die Arbeitslosenzahlen angeht, so spricht die Statistik zwar eine andere Sprache als ihr Bauchgefühl, aber ich glaube dass ihr Bauchgefühl gut funktioniert. Denn seit einiger Zeit werden aus den offiziellen Arbeitslosenstatistiken systematisch Menschen herausgerechnet, zum Beispiel jene in Maßnahmen vom Arbeitsamt. Viele Menschen empfinden auch Scham und melden sich gar nicht erst arbeitslos.
Was den Fachkräftemangel angeht, so spricht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von einem regionalen und sektoralen, aber nicht generellen Fachkräftemangel. Natürlich sind Qualifikationen wichtig. Daher wollen wir als LINKE, dass jede und jeder eine gute Schulbildung hat. Größere Betriebe, die nicht ausbilden, sollten eine Ausbildungsumlage zahlen. Und natürlich sollte auch an der Universitäten und Fachhochschulen praxisnäheres Wissen vermittelt werden. Aber generell gilt: wir haben immer weniger junge Menschen, und dürfen niemanden zurücklassen. Dafür aber braucht es gut ausgebildeter und angemessen bezahlter Pädagoginnen und Pädagogen. Dafür setzen wir uns ein
Danke für Ihre Frage und auf bald
Norbert Müller