wie werden sie sich zum neugplanten EU Recht zur Gentechnik stellen ?Das bestimmte gentechnische Verfahren völlig aus der bisherigen Gesetztgebung fallen ist ein hohes Risiko.

Sehr geehrte Frau S.,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Zum einen kann ich Ihre Bedenken bei diesem sehr sensiblen Thema nachvollziehen.

Ich bin andererseits aber auch der Meinung, dass jede neue Züchtungsart für sich geprüft werden muss. Es sollten nicht im Vorherein alle Züchtungsmethoden ausgeschlossen und vorverurteilt werden, da sie auch z.B. bei der Vermeidung von Pestiziden oder bei der Zucht resistenterer Pflanzen hilfreich sein können. Zudem versperren wir möglichen europäischen Innovationen in diesem Bereich den Weg und überlassen dieses wichtige Feld anderen Ländern. Ich will an dieser Stelle betonen, dass Gesundheits- und Umweltschutzstandards dabei selbstverständlich nicht eingeschränkt werden dürfen.

Wir brauchen bei dem Thema ebenso eine breitere öffentliche Debatte, welche meines Erachtens noch zu wenig stattfindet.

Zu beachten ist, dass sich auch innerhalb der Biolandwirtschaft und bei Teilen der deutschen Grünen die Akteure uneinig sind, ob neue Züchtungsmethoden generell als GVO bezeichnet und daher abgelehnt werden sollten oder diese auch Chancen bringen.

Bei der Einstufung neuer Züchtungsmethoden als mögliche gentechnische Verfahren hat die Kommission vor dem Sommer einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, den es nun zu prüfen gilt. Das Europäische Parlament und der Rat der EU werden diesen Vorschlag entsprechend ihren Vorstellungen und nach Konsultationen mit Fachleuten auf dem Gebiet bearbeiten.

Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass auch ich in dieser Phase mit einem abwägenden Blick auf alle Chancen und Risiken auf das Gesetzesvorhaben blicken werde.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Lins