Frage an Norbert Kandizora von Adelheid B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Kandizora,
wie stehen Sie zu den Milchpreisen und EU-Exportsubventionen für Lebensmittel in Drittländer?
Mit freundlichen Grüßen
Adelheid Bühler
Sehr geehrte Frau Bühler
Die RRP hat sich 3 Schwerpunktthemen gesetzt . Dazu gehört die Agrapolitik aber nicht .
Wenn Sie meine private Meinung erfragen , fällt mir beim Milchpreis die Antwort nicht leicht .
Sicher wird es viele Verbraucher freuen , wenn die Preise für Milchprodukte niedrig sind .
Machen sie doch einen grossen Anteil am Warenkorb vieler Verbraucher aus und besonders die Rentner/-innen wird dadurch der Geldbeutel entlastet .
Aus der Sicht der Erzeuger sieht dieses Faktum etwas anderst aus . Der Landwirt ist in aber erster Linie einmal Privatunternehmer und damit den Regeln des Marktes unterworfen ! Andererseits ist die Produktion von Lebensmittel nicht unbedingt mit anderen Gütern vergleichbar . Die Landwirte beugen durch ihre Arbeit auch der Verwilderung der Landschaft vor und leisten so einen Beitrag für unsere heutige Kultur/- und Erholungslandschaft ! Dies wird von der Politik auch heute schon mittels Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen anerkannt .
Eine bessere Agrarpolitik wäre die, wenn die Landwirte eine gerechte Entlohnung für ihr erzeugtes Produkt bekämen, anstatt per Antrag Zuschüsse aus allen möglichen Töpfen zu erhalten . Dies könnte zum Beispiel ein Aufschlag von xxCent pro abgegebenen Liter Mich sein . Alle anderen Fördertöpfe würden entfallen , aber auch die zeitaufwendige Antragstellung durch den Landwirt . Ausserdem sähe der Landwirt in dem "Produktpreis" die Bestätigung seiner Arbeit .
Produktpreis = marktüblicher Milchpreis + Förderzuschuss des Staates
Von den EU-Exportsubventionen halte ich gar nichts . Auch andere Staaten sollten diese Subventionen einstellen . Geschädigt werden dadurch "nicht subventionierte" Landwirtschaften, vor allem in der Dritten Welt .
mit freundlichen Grüssen
Norbert Kandziora