Frage an Norbert Hackbusch von Karin D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Herr Hackbusch,
die Ärzte/in stellen um auf Billiglohn!!!
Bei den Bewerbungen um einen neuen Arbeitsplatz im Bereich Gesundheit, machte ich folgende Erfahrungen:
fast 90% der Angebote in den entsprechenden Publikationsmitteln, waren Jobs auf der 400 € Basis. Der Rest teilte sich auf in 15 bis 30Std. Jobs und Personalvermietungen auf seltene Angebote 38,5Std..
Wie wollen Sie diese schlechten Bedingungen für Arbeitslose (nicht nur im Bereich Gesundheit) verbessern.
mfg
K.Dobuschewski
Hallo Frau Dobuschewski,
Sie stehen mit ihren Erfahrungen leider nicht allein da. Die angebotenen Löhne sind vielfach zu gering, um davon einigermaßen leben zu können. Wir Linken haben sich seit ihrer Entstehung v.a. auch damit auseinandergesetzt. Leider gibt es keine Möglichkeit solche Arbeitsbedingungen einfach per Gesetz zu verbieten - aber es gibt trotzdem viel zu tun:
Wir werden uns in Hamburg für den Mindestlohn und Tariflöhne stark machen. DAs kann in Hamburg z. B. über die öffentlichen Ausschreibungen geschehen. Gute Löhne sollten im Zentrum der Wirtschaftspolitik stehen und nicht Wachstum über alles.
Aber wichtig ist auch ein geändertes soziales und politisches Klima. Selbst eine öffentliche Diskussion kann etwas verändern und da sollte jeder mit seinen Erfahrungen sich beteiligen.
Wichtig ist ebenso der Streit um erhöhte Sätze für Erwerbslose. In diesen Tage hat die BILD-Zeitung eine neue Kampagne eröffnet: Wer arbeitet ist blöd! nach dem altbekannten Motto: Die Arbeitslosen ruhen sich in ihrer Hängematte aus. Damit sollen die Sätze für Erwerbslose und die Druckmittel noch mal erhöht werden - mit den bekannten Ergebnissen: Danach werden die Löhne noch weiter sinken, weil die "Arbeitgeber" Menschen zu jedem unmöglichen Lohn bekommen.
Deshalb wollen wir gegen die BILD-Kampagne anstinken. Denn sie verteidigt nicht die Menschen mit geringen Löhnen, sondern würde eine neue Spirale der Lohnsenkung nach sich ziehen.