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Nils Gründer
FDP
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Frage von Kornelia S. •

Was werden Sie für Pflegende Angehörige tun? Der Demografische Wandel wird ein großes Problem.

Sehr geehrter Herr Gründer,
gerne stehen wir mit unserem Fachwissen für Fragen, auch in Form von Vorträgen, zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Kornelia Schmid, Vorsitzende Pflegende Angehörige e.V.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau S.,  

vielen Dank für Ihre Anfrage zu meiner Position in der aktuellen Pflegedebatte, im besonderen im Bezug auf die pflegenden Angehörigen. Erlauben Sie mir meine Antwort in zwei Teile zu trennen. 

In Bezug auf pflegende Angehörige möchten wir Freie Demokraten uns für eine spürbare Entlastung einsetzen, da diese in unseren Augen eine tragende Säule der pflegerischen Versorgung in unserem Land sind. Ganz konkret wollen wir bspw. das Kurzzeitpflegeplätze über ein Online-Register einsehbar sind und Verhinderungspflege auch in Zukunft flexibel eingesetzt werden kann. Wir sind ebenfalls der Ansicht, dass wir insbesondere zur Unterstützung der Betreuung von Menschen mit Demenz mehr aufsuchende Beratung und den Ausbau demenzfreundlicher Quartiere benötigen. Wir denken, dass auch in der häuslichen Versorgung mit digitalen Anwendungen und Telepflege eine Entlastung geschaffen werden kann. Gerade in ländlichen Gebieten könnten wir dadurch eine gute Versorgung im gewohnten Umfeld länger möglich machen. Ebenfalls erreicht hat mich die Frage nach einer Krankenversicherung für pflegende Angehörige. Hier müssen wir, nicht nur, gerade aber auch für auch für Selbständige, die häusliche Pflege leisten, eine Lösung finden.   

Flankierend zu den bereits genannten Maßnahmen, setzen wir uns auch für mehr unabhängige Beratungsangebote ein, um den Dschungel, an Angeboten zu überblicken und bei der individuellen Entscheidung zu unterstützen. 

Nun zum demographischen Wandel:  Wir Freie Demokraten setzen uns für eine nachhaltige, generationengerechte Finanzierung der Pflege ein. Wir müssen auch darüber sprechen, dass Pflege, bedingt durch mehr zu pflegende Menschen sowie den massiven Personalmehrbedarf und der unbedingten Notwendigkeit besserer Bezahlung insgesamt noch teurer werden wird. 

Wir halten dennoch an der Pflegeversicherung als Teilleistung ist fest und wollen diese durch 
Kapitaldeckungselemente ergänzen. Wie auch bei der Rente wollen wir ein Drei-Säulen-Modell für 
die Pflege einführen – bestehend aus der sozialen Pflegeversicherung sowie aus privater und 
betrieblicher Vorsorge. Insbesondere der Ausbau von betrieblichen Modellen zur 
Pflegezusatzvorsorge ist zu unterstützen. Mit Blick auf den demographischen Wandel sowie die Entwicklung der Sozialabgaben ist es unvertretbar, die Pflegefinanzierung, allein auf zukünftige Generationen abzuwälzen. Dies ist bei einer reinen umlagebasierte Versicherung, egal ob Voll-, Teilleistungs- oder Bürgerversicherung der Fall.  

Abschließend habe ich noch eine Bitte: Sie erwähnen in Ihrer Nachricht, dass Sie ebenfalls Vorträge zur Situation von pflegenden Angehörigen anbieten? Gibt es die Möglichkeit an einem solchen einmal teilzunehmen? Ich würde mich über Ihre Einschätzung der Situation sehr freuen.  

Mit freundlichen Grüßen  

Nils Gründer 

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