Frage an Nicolette Kressl von Margit S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Kressl,
meine Tochter bewarb sich für das Schuljahr 2009/2010 um Aufnahme am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Rastatt, da es ihr sehnlichster Berufswunsch ist Lehramt zu studieren. (Wie ja bekannt ist, werden wir in absehbarer Zeit Lehrermangel haben.) Die Aufnahmevoraussetzung der Schule mit einem Notendurchschnitt von 3,0 bestand sie mit 2,3. Aufgrund der vielen Bewerber an der Schule wurde nun der Notendurchschnitt auf 2,0 hochgesetzt. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass ein Auswahlverfahren stattfindet. Was ich nicht verstehen kann ist, falls sie an dem Auswahlverfahren teilnimmt und die Erklärung an die Schule zurückschickt weiterhin auf der Bewerberliste zu stehen, werden alle anderen beruflichen Gymnasien an denen sie sich noch bewerben musste hinfällig! Letztendlich wird das Abschlusszeugnis der Realschule für die Auswahl ausschlaggebend sein. Meine Fragen an Sie ist nun folgende: falls meine Tochter mit einem Gesamtnotendurchschnitt von 2,1 nun doch keinen Platz auf dem Sozialwissenschaftlichen Gymnasium bekommt, was tut sie dann? Kann man noch in der letzten Woche vor den Ferien alle beruflichen Gymnasien anschreiben um nachzufragen ob vielleicht doch noch ein Platz für die Schüler frei ist, die keine Chance auf dem ausgewählten Gymnasium haben? Die Möglichkeit ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren besteht LEIDER auch nicht, da in unserer Gegend nur zwei freie Stellen sind. Ab 18 Jahren! Meine Tochter ist aber erst 15!
Ein Jahr auf der Straße stehen? Im Park sitzen? Fernsehen schauen? Am PC spielen?
Sehr geehrte Frau Schröter,
gerne gehe ich auf Ihre Frage zu den berufsbildenden Gymnasien ein. Allerdings muss ich dabei hinzufügen, dass das Ressort Bildung Ländersache ist und ich daher als Bundestagsabgeordnete keinen Einfluss auf das vorliegende Problem nehmen kann. Aber gerne lege ich Ihnen dar, wie sich Herr Gunter Kaufmann, SPD-Landtagsabgeordneter aus Rastatt, zu dieser Problematik geäußert hat.
Die SPD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg kennt die Problematik und Herr Kaufmann hat diese bereits mehrfach in Form von Anfragen und Anträgen der Landesregierung gegenüber zum Ausdruck gebracht, letztmals am 19. März 2009 in einer öffentlichen Diskussion (s. angehängte Pressemitteilung). Die SPD-Fraktion wird auch weiterhin darauf drängen, dass die Landesregierung die entsprechenden Voraussetzungen schafft, damit die Aufnahme in die berufsbildenden Gymnasien im Lande von denen möglich ist, die die geforderten Leistungen erbringen oder erbracht haben.
Herr Kaufmann wird das Thema im zuständigen Schulausschuss weiterhin verfolgen und ansprechen.
Es ist wichtig, gerade für Sie bzw. Ihre Tochter als Betroffene, auf den nicht akzeptablen Zustand hinzuweisen.
Bei Bedarf können Sie sich auch an Herrn Kaufmann über sein Büro in Verbindung setzen. Sie erreichen ihn wie folgt:
SPD- Bürgerbüro
Kaiserstr. 25a
76437 Rastatt
Tel 07222- 787499
Fax 07222- 787506
gunter.kaufmann@spd.landtag-bw.de
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Mittelbadische SPD-Bundestagsabgeordnete
Nicolette Kressl