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Nicolette Kressl
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Frage von Nicole D. •

Frage an Nicolette Kressl von Nicole D. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Kressl,

ich habe keine Frage, sondern eher die Bitte um Fürsprache.

Ich gehöre zu den ca. 30.000 Mitarbeitern der Schaeffler Gruppe in Deutschland und damit zu den mehr als 100.000 Mitarbeitern der Verbindung Conti-Schaeffler.

Wie viele andere bin auch ich besorgt um unsere Arbeitsplätze. Die aktuelle Wirtschaftskrise und daraus resultierenden Umsatzeinbrüche in der Automobilbranche haben das wohlwollende Vorhaben unserer Chefin Frau Schaeffler ins Wanken gebracht. Ihr Ziel ist das Bestehen im globalen Markt als deutsches Unternehmen und dies ist nur als starke Gruppe mit ausgeklügelten Innovationen möglich. Die Verbindung Continental und Schaeffler wird dieses Vorhaben zweifelsfrei meistern und wäre schon auf bestem Kurs, wenn diese schreckliche Krise nicht solche Ausmaße angenommen hätte.

Der Zeitpunkt war gewiss nicht der beste, aber bedenken Sie, dass diese Verbindung für viele Menschen die Zukunft sichert. Hinter der großen Mitarbeiterzahl stehen Steuerzahler, die Familien gründen, Kinder großziehen, Eigentum erwerben und mit ihrem Einkommen auch die Wirtschaft fördern.

Auch sollte man nicht vergessen, dass nicht nur die Mitarbeiter sondern auch Zulieferer und andere Dienstleister betroffen sind, deren Arbeitsplätze nun auch unsicher werden.

Wie viele Unternehmen sind schon ins Ausland verschwunden, weil die Arbeitskraft günstiger ist? Die Schaeffler Gruppe jedoch hat auch in den letzten Jahren in Deutschland ausgebaut und auch in Bühl/Umgebung wurde um etliche Gebäude und Arbeitsplätze aufgestockt. Das ist doch Beistand wert!

Abgesehen davon, dass ich voll und ganz hinter Frau Schaeffler stehe, möchte ICH mich auch partout nicht zu den zig Arbeitslosen einreihen. Ich arbeite gerne bei der Schaeffler Gruppe und möchte nicht die Steuergelder als Arbeitslosengeld beziehen müssen.

Diese sind als Finanzhilfe für Frau Schaeffler besser "angelegt"!

Ich hoffe mit dieser E-Mail, dass Sie uns in Ihrer Position unterstützen und für uns sprechen können.

Danke!

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Antwort von
SPD

Liebe Frau Daniel,

vielen Dank für Ihren Beitrag für abgeordnetenwatch. Er sollte dort erst nicht freigeschaltet werden, da er keine konkrete Frage enthalte. Dennoch will ich Ihnen gerne an dieser Stelle antworten.

Mir ist sehr bewusst, welch wichtige Rolle "die LuK" für die Region hat. Und dies weiß ich nicht nur als Abgeordnete, sondern auch als "Bühlerin" und als ehemalige Gewerbeschullehrerin, die immer auch den Blick auf die Ausbildungsleistung eines Unternehmens hat. Deshalb habe ich auch unterstützt, dass es Gespräche mit den Betriebsräten von Schaeffler gibt - ich selbst war am Mittwoch in Bühl zu einem Gespräch. Allerdings muss ich auch klar auf einige Bedingungen hinweisen:

- Ohne dass das Unternehmen eine zukunftfähiges Finanzierungs- und Rettungskonzept präsentiert, können wir nicht handeln. Dies hat das Unternehmen bis Anfang März versprochen - ich hoffe sehr, dass es dann ein Stück weitergehen kann.
- Warum muss es ein Konzept von Seiten des Unternehmens geben? Wir müssen sehr genau begründen können, warum wir in einen Markt - auf dem es ja auch Konkurrenten gibt eingreifen. Dies gilt auch für eine eventuelle Bürgschaft. Dies ist nur möglich, wenn es mehr Transparenz als bisher gibt.
- Ich weiß, dass sehr oft mit den Rettungsaktionen für die Banken verglichen wird. Aber: Auch hier geht es uns nicht um eine einzige Bank, deren Aktionäre oder Manager. Es geht darum, dass wir einen funktionierenden Kreditmarkt erhalten müssen - denn ohne diesen werden auch die Handwerker in der Region ihren nächsten Auftrag nicht mehr vorfinanzieren können.
- Und noch eine Ergänzung: Auch die EU wird sich jede Unterstützungsmaßnahme auf ihre wettbewerbsverzerrende Wirkung ansehen. Auch dazu brauchen wir deutlich mehr Informationen, als wir bisher haben.
- Dennoch gilt: Unter diesen Voraussetzungen sind wir - und ist auch meine Bundestagsfraktion - bereit, ernsthaft über Lösungen zu sprechen. Dazu erhalten Sie anbei eine entsprechende Pressemitteilung über ein Gespräch, das bereits vorletzte Woche stattgefunden hat.

Ich hoffe sehr, dass es möglich sein wird, in einer gemeinsamen Kraftanstrengung die Arbeits- und Ausbildungsplätze auch in Bühl zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Mittelbadische SPD-Bundestagsabgeordnete
Nicolette Kressl