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Frage von Jürgen P. •

Frage an Nicolette Kressl von Jürgen P. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Kressl,

vor einigen Monaten wurde bekannt das die EnBW in Khe ein Kohlekraftwerk (GuD Kraftwerk) errichten möchte.
Als Ersatz zum misslungenen Thermoselect - wie stehen Sie dazu und wie weit sind die Genehmigungen bereits erfolgt?

Gruss J.Pichl

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Pichl,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Vorhaben des Unternehmens Energie Baden-Württemberg (EnBW) in Karlsruhe ein Kohlekraftwerk in Form eines Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerkes (GuD) zu errichten. Um Ihnen eine fundierte Antwort geben zu können, habe ich die Karlruher Kolleginnen und Kollegen um einige Informationen gebeten. Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld, dann erhalten Sie als Bürger meines Wahlkreises gerne eine Rückmeldung an dieser Stelle.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre SPD-Bundestagsabgeordnete
Nicolette Kressl

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Pichl,

vielen Dank für Ihre Geduld. Ich kann Ihnen heute nun konkret auf Ihre Fragen antworten, nachdem ich die Informationen aus Karlsruhe bekommen habe. Demnach sind dort zwei Kraftwerke geplant: Zum einen ein Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 800 Megawatt (MW) sowie ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit 400 MW.

Der Bau dieser Anlagen steht nach Auskunft der Energie Baden-Württemberg (EnBW) in keinem Zusammenhang mit der Thermoselect-Anlage, die Fernwärme lieferte, sondern ist Ersatz für die zukünftige Abschaltung der Atommeiler Philipsburg und Neckarwestheim. Hier geht es also um Stromproduktion.

Derzeit liegt noch keine entsprechende Genehmigung vor, das Planungsverfahren ist jedoch bereits im Gange. Gegenwärtig läuft die so genannte Umweltverträglichkeitsprüfung.

Im Karlsruher Gemeinderat wird momentan diskutiert, ob es einen Kühlturm geben oder eine Kreislaufkühlung soll. Hier ist zwischen den Nachteilen durch ein hohes Bauwerk einerseits und dem Flächenverbrauch andererseits abzuwägen.

Bei der Bauplanung ist vorgesehen, dass das entstehende CO2 abgeschieden werden soll. Dabei wird in Erwägung wird gezogen, das CO2 in die Erde abzuleiten. Eine Entscheidung hierzu steht jedoch noch aus.

Die SPD-Gemeinderatsfraktion in Karlsruhe befürwortet den Bau der Anlage, da es für die Übergangszeit nach Abschaltung der Atommeiler absehbar keine Alternative gibt. Es sei besser, das Kohlekraftwerk und das GuD-Kraftwerk zu bauen, als die beiden sehr alten Atommeiler noch länger am Netz zu lassen.

Zukünftig – und diese Position teile ich uneingeschränkt – soll nach Überzeugung der SPD-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat verstärkt auf erneuerbare Energie, speziell Geothermie, gesetzt werden. Dieses Ziel, nämlich die Umwelt durch wirklich saubere Energieformen nachhaltig zu schützen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ich bedauere daher sehr, dass das Land Baden-Württemberg noch immer viel zu wenig Geld hierfür in den Landeshaushalt einstellt. Die Masse der Subventionen zur Erforschung und Förderung regenerativer Energien stammt bislang vom Bund, der in breitem Konsens während der rot-grünen Regierungszeit den Atomausstieg beschlossen hat.

Ich hoffe, Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre mittelbadische SPD-Bundestagsabgeordnete

Nicolette Kressl, MdB