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Nicole Westig
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Frage von Peter F. •

Ist eine Freigabe von Cannabis ethisch und gesundheitspolitisch vertretbar, obwohl es häufig die Depersonalisation auslöst, eine schwere, meist unheilbare und nicht behandelbare Erkrankung?

Cannabis kann eine schwere psychische Störungen auslösen: Die Depersonalisations-Derealisationsstörung oder kurz Depersonalisation (ICD-10: F48.1; ICD-11: 6B66). Etwa 1% der Bevölkerung sind betroffen [1,2]. In 25% dieser Fälle sind Drogen der Auslöser, am häufigsten durch Cannabis [3,4]. Oft genügt bereits ERSTMALIGER Konsum.

Die Störung ist meist lebenslang und unheilbar und führt nicht selten zum Suizid. Eine wissenschaftlich anerkannte Therapie existiert nicht und Forschung gibt es so gut wie keine, denn die Psychiatrie ignoriert das Krankheitsbild. Die Depersonalisation ist wahrscheinlich viel häufiger eine Folge von Cannabiskonsum als die Psychosen.

Wird die Politik auch wegschauen, indem sie Cannabis legalisiert und zulässt, dass noch mehr Menschen Opfer dieser Krankheit werden?

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15022041/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35699456/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14651505/
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19538903/

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr F.,

 

Ihre Sorgen kann ich gut nachvollziehen.
Gesundheits-, Verbraucher- und Jugendschutz stehen für uns im Zuge der Legalisierung an erster Stelle.
Derzeit wissen Konsumenten oft nicht, was genau sie konsumieren. Oft ist Cannabis vom Schwarzmarkt als einzige derzeitige Bezugsquelle verunreinigt- beispielsweise durch Schimmel, Haarspray oder auch besonders gefährliche synthetische Cannabinoide. Genau diese gefährlichen Beimischungen können zu schweren gesundheitlichen, auch psychischen Folgen führen. Durch die Legalisierung und die kontrollierte Abgabe lassen sich diese Gefahren minimieren, da die Inhaltsstoffe bekannt sind. Nach der Legalisierung wird es in den lizenzierten Fachgeschäften nachverfolgbares Cannabis aus kontrolliertem Anbau geben. Das trägt zum Gesundheits- und Jugendschutz maßgeblich bei. Auch eine Verbesserung der Suchthilfe sowie Möglichkeiten zum Drugchecking planen wir im Zuge der Legalisierung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Nicole Westig MdB

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