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Nicole Maisch
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Frage von Herbert W. •

Frage an Nicole Maisch von Herbert W. bezüglich Verbraucherschutz

ihre gestrige rede und die ihrer kollegin frau höfgen fanden sicherlich breite zustimmung auf den rängen und bei den fernsehzuschauern. die äüßerungen ihres vorgängers: rot, grün, gelb im straßenverkehr ja, aber nicht auf den verpackungen,zielte wohl an den bedürfnissen der verbraucher vorbei.
die farbe schwarz ist für die bürger gedacht, die diese vor ihren augen haben, wenn sie manche politischen entwicklungen und äußerungen erleben.
es gibt vorhaben, die so klar und einleuchtend sind, daß man sich eigentlich nicht davor verschließen sollte. wer es dennoch tut, ist möglicherweise befangen.
wie wir alle noch wissen, führte im vorigen jahr ein gammelfleischskandal in bayern, der von den führenden politikern in der CDU nicht energisch genug gebrandmarkt wurde, zur verständlichen empörung bei den menschen und in den medien.
der ruf nach schärferen strafen ist durchaus berechtigt, nicht verständlich ist aber dieses beschwichtigungsgefasel der entscheidungsträger. meine frage lautet: beziehen sie diese unwürdigen tierhaltungen in ihrem wirken für einen besseren verbraucherschutz mit ein, frau maisch ?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wilhelm,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Bitte entschuldigen Sie meine verspätete Antwort.

Für uns Grüne ist Verbraucherpolitik ein umfassendes Konzept. Dazu gehört sowohl eine Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel als auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln im Bezug auf ihre Herkunft und Herstellung.

Angesichts von circa 40 Millionen übergewichtigen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland (darunter 2 Millionen Kinder und Jugendliche) sprechen wir uns für eine klare und verständliche Kennzeichnung der Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln aus. Grüne, gelbe und rote Punkte für den Anteil von Zucker, Salz, Fett und gesättigten Fettsäuren in einem Produkt können eine gute Orientierung für die Verbraucherinnen und Verbraucher sein. Umfragen zufolge bevorzugen 65 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher eine farbige Kennzeichnung gegenüber anderen Kennzeichnungen.

Neben gesundheitlichen Aspekten wollen wir Grünen aber auch, dass die Verbraucherinnen sich über die Herkunft und die Produktionsweise der Produkte, die sie kaufen und essen, Bescheid wissen. Bei Fleischprodukten betrifft das sowohl die Art des Fütterns als auch die Tierhaltung. Wir sprechen uns gegen Massentierhaltung und qualvolle Tiertransporte aus und für die nachhaltige biologische Landwirtschaft. Das Biosiegel kann hier ein guter Hinweisgeber sein für ein gezieltes Einkaufen von Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und genfreier Fütterung.

Über kluge Politik mit dem Einkaufskorb haben wir sehr ausführlich im Rahmen unserer Konferenz „grün leben – nachhaltig konsumieren“ gesprochen. Die Ergebnisse finden Sie auf meiner Homepage unter
http://www.nicolemaisch.de

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Nicole Maisch