Frage an Nicole Maisch von Helmut L. bezüglich Verkehr
Mögliche Lösung zur Energiewende
Übertragung der erzeugten Windenergie Richtung Süden
Das im Dax 30 notierte Kasseler Unternehmen K + S hat über Jahrzehnte riesige salzhaltige Abraumhalden erzeugt. Über kurz oder lang müssen diese wieder abgebaut werden. Hierfür sieht das Regierungspräsidium Kassel mittelfristig nur den Bau einer Pipeline in der Werra (Weser) bis zur Nordsee. (Siehe Presse HNA 1.12.2012 Seite 4 – kann von mir angefordert werden)
Wenn denn nun schon eine solche große Pipeline gebaut werden soll (muss) könnte man doch gleichzeitig eine kleine „Pipeline“ direkt daneben (darunter) mit einem Kabel zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) verlegen.
Es handelt sich bei den Flüssen um öffentliche Gewässer, kein Anwohner würde die Leitung sehen, ein schnelles Genehmigungsverfahren ist möglich.
Die Kosten teilen sich K + S und Tennet.
So einfach könnte die Energiewende vollzogen werden.
Sehr geehrter Herr Lerch,
vielen Dank für Ihre Anfrage und für Ihren Vorschlag. Grüne und Umweltverbände entlang von Werra und Weser haben sich für den Bau der Nordseepipeline ausgesprochen, um das Versenken salzhaltiger Abwässer in den Untergrund zu beenden, die Werra- und Weserversalzung zu minimieren und die Halden abzuschmelzen.
Grundsätzlich befürworten wir Grüne die Zusammenlegung von Infrastrukturprojekten ausdrücklich, um Synergien zu nutzen und die lokale Akzeptanz zu stärken. Aus den bisherigen Diskussionen über die 380kv-Leitung kann ich Ihnen aber sagen, dass das Verlegen der Kabel unter die Erde aus verschiedenen Gründen nicht einfach zu realisieren ist - exemplarisch seien die höheren Kosten und die Schwierigkeiten bei der Wartung genannt, die immer wieder ins Feld geführt werden. Und dass die Erdverkabelung von den Naturschutzverbänden in Hessen aufgrund des großen Eingriffs in die Natur sehr kritisch gesehen wird. Ich halte diese Kritikpunkte für stichhaltig.
Eine rechtliche Grundlage dafür, die Unternehmen zur Erdverkabelung zu verpflichten, gibt es darüber hinaus derzeit nicht.
Technische Großprojekte sind meiner Erfahrung nach nie einfach und schnell zu planen, weil die unterschiedlichsten Interessen abzuwiegen und die Betroffenen und die Träger öffentlicher Belange anzuhören und zu beteiligen sind. Das ist ein langwieriger, mühsamer Prozess.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich Bürger mit konstruktiven Vorschlägen in diese Prozesse einbringen. Ihren Vorschlag werde ich genau prüfen (bitte haben Sie Verständnis, dass ich als technische Laiin noch keine abschließende Bewertung treffen kann).
Ich freue mich, weiterhin hierzu mit Ihnen in Kontakt zu stehen. Sehr gerne können Sie mich auch unter meiner Emailadresse Nicole.maisch@bundestag.de kontaktieren.
Es grüßt Sie herzlich
Nicole Maisch