Nicole Gohlke
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DIE LINKE
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Frage von Jan N. •

Frage an Nicole Gohlke von Jan N. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Gohlke,
ihre Partei tritt für einen gesetzlichen Mindestlohn ein. Es war in den Medien die Rede von ca 10€ pro Stunde. Ist diese Höhe richtig? Besonders in Ostdeutschland werden oft niedrigere Löhne gezahlt, weil die Unternehmen sich höhere nicht leisten können. Besteht nicht die Gefahr bei einem Mindestlohn von 10€, dass etliche Unternehmen Mitarbeiter entlassen müssen oder pleite gehen? Wie wollen sie diese Entwicklung bei einer Mindestlohneinführung verhindern?

Nicole Gohlke
Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Neumann,

ja - ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 10 € im Laufe der nächsten Legislaturperiode ist unser Ziel, und ist so in unserem Bundestagswahlprogramm verabschiedet worden.

Natürlich haben Sie mit dem Verweis recht, dass gerade in einigen Regionen in den neuen Bundesländern auch schon eine Erhöhung des Stundenlohns auf 7 € oder 8 € ein großer Fortschritt wäre - doch längerfristig muss es uns um einen Anstieg des Lohnniveaus in dem Maße der immer weiter steigenden Lebenshaltungskosten gehen. Gerade im Bezug auf Ostdeutschland gilt für uns der Grundsatz: "Gleiche Löhne und Gehälter bei gleicher Arbeitszeit und gleicher Arbeit" und das Ziel, den dort so stark ausgeprägten Niedriglohnsektor zu bekämpfen.

Gerade der flächendeckende Mindestlohn wirkt Ihren Befürchtungen der Arbeitsplatzvernichtung bei Einführung des Mindestlohns entgegen. Denn über einen bundeseinheitlichen und gesetzlichen Mindestlohn wäre es eben nicht mehr möglich, sich durch die Unterbietung sozialer und Lohn-Standards Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Im Gegenteil: höhere Löhne kurbeln die Wirtschaft und die Kaufkraft an, weil wieder mehr Geld im Geldbeutel derjenigen ist, die bislang jeden Cent umdrehen müssen. Gerade kleineren und mittleren Unternehmen, die jetzt unter der Wirtschaftskrise noch stärker als Großkonzerne zu leiden haben, würden vermehrte Aufträge helfen. Diese kommen aber nur über eine Umverteilung zu Gunsten der kleinen und mittleren Einkommen zustande. Hier würde der Mindestlohn helfen!

Viele Grüße,
Nicole Gohlke

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