Bezug zur Frage nach Abschaffung des § 218
Sehr geehrter Herr Tippelt,
ich muss an dieser Stelle nochmal auf Ihre Antwort hinsichtlich der Abschaffung des § 218 eingehen.
Sie sagen, dass späte Abtreibungen ein ethisches Dilemma darstellen.
Dazu noch die ergänzende Frage: Glauben Sie wirklich, dass eine Frau, welche seit Monaten schwanger ist, plötzlich auf die Idee kommt, ihr ungeborenes Kind "einfach so abtreiben zu lassen"?
Der physische und emotionale Schmerz der mit einer solchen Entscheidung einhergeht dürfte für uns als Männer unbegreiflich sein. Warum nehmen wir (Männer) uns das Recht heraus so über Frauen und insbesondere Individuen so zu urteilen?
Der Frau wird damit eine Kurzschlusshandlung unterstellt. Im Strafrecht gibt des das Gebot der Unschuldsvermutung. Genau diesen torpedieren Sie mit einer solchen Aussage.
Mit freundlichen Grüßen
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Sehr geehrter Herr S.
entscheiden Sie selbst: 1993 hat das Bundesverfassungsgericht schon einmal geurteilt, dass das grundsätzliche Verbot eines Schwangerschaftsabbruchs weiterhin bestehen bleiben müsse. Das Grundgesetz (das auch Sie anführen) verpflichtet den Staat, menschliches Leben zu schützen. Hierzu zähle auch das Leben des Ungeborenen.
Dieser Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt kurz und bündig, warum der Bundestag in der Vergangenheit die Straffreiheit letztlich auf die zwölfte Woche nach der Empfängnis beschränkt hat.