Frage an Nele Hirsch von Horst H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Hirsch,
auf Ihrem Internetauftritt stellen Sie einen direkten Bezug von der Gebührenfreiheit des Studiums zum Anstieg der Studierenden her. Nun ist nicht von der Hand zu weisen, dass in Hessen die Zahl der Studierenden zugenommen hat, allerdings ist der höchste prozentuale Zuwachs an Studierenden im Saarland zu verzeichnen, einem Bundesland, in dem Studiengebühren erhoben werden.
Gleichzeitig verzeichnen Bundesländer wie Sachsen oder Bremen einen Rückgang an Studierenden, obwohl dort keine Studiengebühren erhoben werden.
Betreiben Sie hier nicht eine Rosinentheorie ?
Mit der Ihnen gebührenden Wertschätzung
Heinzelpeitsch
Hallo,
es ist unbestritten, dass die Frage der Gebühren nicht als der einzige Grund für Veränderungen der StudienanfängerInnenzahlen herangezogen werden kann. Zugleich kann ihr Einfluss aber auch nicht negiert werden. Ich möchte zudem darauf hinweisen, dass nicht nur DIE LINKE, sondern auch das Statistische Bundesamt die Gebührenfreiheit in Hessen als einen zentralen Grund für die Rekordzahlen anführt.
Darüber hinaus verweise ich auf die vom HIS veröffentlichte Studie zu Studiengebühren. Hier ist die Abschreckungswirkung von Gebühren klar belegt. Vor allem Frauen und Jugendliche aus einkommensschwachen Schichten werden vom Studium abgehalten.
DIE LINKE steht nicht nur aus sozialpolitischen Gründen für ein gebührenfreies Studium. Wir halten auch das hinter den Gebühren stehende Leitbild von Studierenden als Kundinnen und Kunden der Hochschule und einem Studium als Investition ins eigene Humankapital für falsch. Dieses Leitbild steht im Widerspruch zu einer Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung und ein solidarisches Lernen für das DIE LINKE einsteht.
Freundliche Grüße,
Nele Hirsch