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Nele Hirsch
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Frage von Frank E. •

Frage an Nele Hirsch von Frank E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Hirsch,
überall liest man, das man in Bildung investieren muß um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Leider muß ich persönlich feststellen das mal wieder ein Wahlkampfthema ( siehe Nokia) gefunden werden muß. Ich bemühe mich vergeblich seit monaten um eine Umschulung/Weiterbildung. Ohne Einstellungszusage eines Arbeitgebers nichts zu machen. Das ist doch ein Teufelskreis, der einen weiteren Hartz4-Empfänger schafft.
Auch ist es für mich ein Hohn, wenn von hohen Kosten gesprochen wird, die im Grunde nur einmalig sind, aber billigend in Kauf genommen wird, daß der Betreffende u.U. noch viele Jahre arbeitslos ist und somit Langzeitkosten verursacht. Auf der anderen Seite werden aber seit Jahren unser aller Gelder für teure neue Objekte und Umstrukurierungen verpulvert! Hier eine Sanierung, da eine neue Einrichtung einer Arbeitsagentur, Dienstwagen der Luxusklasse und und und. Aber dieses Thema darf offenbar nicht angesprochen werden. Gespart wird am kleinen Mann! Und damit man bessere Argumente hat, wird einfach eine Art Gummiparagraph zitiert, der dann aussagt, daß man auf einen Bildungsgutschein keinen Rechtsanspruch hat-es ist eine Kannleistung. Mich würde doch Interessieren ob ich das so hinnehmen muß? Und so geht es sehr vielen die dann als Sozialschmarotzer beschimpft werden. Ich freue mich auf Ihre Meinung und danke Ihnen im vorraus. MfG aus dem schönem Eichsfeld Frank Engel

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Frank Engel,

vielen Dank für Ihre Mail. Ihren Unmut und Ihre Verärgerung kann ich sehr gut nachvollziehen. Genau solche Erfahrungen sind der Grund dafür, dass DIE LINKE für eine andere Politik kämpft. Mit der Hartz-Gesetzgebung ist der Grundsatz eingeführt worden, dass man nicht Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeitslosen bekämpft. Dabei wird ignoriert, dass das Problem struktureller Massenarbeitslosigkeit, nicht ihnen anzulasten ist. Grund ist vielmehr die verfehlte Politik von Rot-Grün, die jetzt von der Großen Koalition mit noch größerer Schärfe fortgesetzt wird.

Sie kritisieren, dass Bildung und Weiterbildung nur eine so geringe Priorität beigemessen wird. Auch diese Kritik teile ich. Besonders absurd ist aus meiner Sicht, wie sehr sich die vielen Sonntagsreden zu diesem Thema mit der Realität widersprechen.

Sie haben mich außerdem gefragt, ob man das alles akzeptieren muss. Nein, das muss und sollte man natürlich nicht. Veränderungen sind möglich, wenn wir gemeinsam dafür kämpfen. Das braucht Zeit und einen langen Atem, aber kann dann erfolgreich sein. Ich lade Sie herzlich dazu ein, sich in DIE LINKE einzubringen.

Solidarische Grüße,
Nele Hirsch