Frage an Nele Hirsch von Eline K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Hirsch,
in diesem Sommersemester sind zum ersten Mal die Studiengebühren fällig, eine Tatsache mit der man sich wohl abfinden muss. Ich bekomme den Höchstsatz BAföG und darf monatlich bis zu 350,55 € neben dem Studium verdienen. Wenn dieser Satz erhöht würde, hätte ich die Möglichkeit mein Studium selbst zu finanzieren und wäre nicht gezwungen einen weiteren Kredit aufzunehmen und nach dem Studium auf einem noch höherem Schuldenberg zu sitzen. Warum wird dieser Nebenverdienst-Satz, aufgrund der Studiengebühren, nicht erhöht, denn es geht ja nicht darum den BAföG-Satz zu erhöhen, es entstünden also keine erheblichen Kosten für den Staat.
mfg
Eline Konopka
Liebe Eline Konopka,
auf das Problem der zu geringen Zuverdienstgrenzen beim BAföG hat die Fraktion DIE LINKE. bereits im letzten Jahr hingewiesen und einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem wir höhere Zuverdienstgrenzen fordern. Sie können den Antrag online nachlesen: http://dip.bundestag.de/btd/16/008/1600847.pdf
Der Antrag ist damals von allen anderen Fraktionen abgelehnt worden. Durch unsere Aktivitäten konnten wir aber erreichen, dass diese Forderung nun Eingang in den im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) diskutierten Entwurf für eine BAföG-Novelle gefunden hat. In diesem Entwurf wird – genau wie in unserem Antrag im letzten Jahr - vorgeschlagen, die Zuverdienstgrenzen beim BAföG auf 400 Euro zu erhöhen. Aller Voraussicht nach wird diese Änderung noch in diesem Jahr in Kraft treten.
DIE LINKE. wird diesen Punkt unterstützen, auch wenn uns klar ist, dass es sich dabei nur um eine Hilfsforderung handelt. Grundsätzlich geht es uns darum, für eine bedarfsdeckende Ausbildungsförderung und ein gebührenfreies Studium einzutreten.
Viele Grüße,
Nele
PS. Viele Studierende finden sich mit der Einführung allgemeiner Studiengebühren nicht ab. Neben Protesten gibt es auch die Möglichkeit des Gebührenboykotts, der vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren ( http://www.abs-bund.de ) mit organisiert wird und den die Linke nach Kräften unterstützt.