Frage an Natascha Kohnen von Michael P. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Kohnen,
in München sah ich Plakate der SPD, auf denen (bayerische) Schulen als Ruinen bezeichnet werden. Ich bin schockiert, weil mir dieser ruinöse Zustand so nicht bekannt war. Meine Frage: Gibt es für diese Schulen ein Sofortprogramm der SPD?
Meine weitere Frage: Wenn der SPD nach der Wahl eine "große Koalition" gegen die CSU gelingen sollte, würden Sie dann das bisherige Schulsystem umkrempeln und die Gesamtschule flächendeckend einführen?
Freundliche Grüße
M. P.
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Zuschrift - diese gibt die Gelegenheit, ein mögliches Missverständnis aufzulösen.
Das von Ihnen angesprochene Plakat stammt nicht vom Landesverband der Bayernspd. Es spricht einen Spezialfall des SPD-Kandidaten Dr. Mike Malm in seinem Stimmkreis an. Vor 17 Jahren wurde ein städtisches Grundstück an die Republik Griechenland verkauft, damit eine private Schule für griechische Kinder gebaut werden kann. Momentan steht dort nur eine Bauruine.
Ich bilde Ihnen unten die Pressemitteilung von Dr. Malm zum Plakat ab.
Zu Ihrer zweiten Frage: die Bayernspd plädiert nicht für Gesamtschulen.
Vielmehr ist die Forderung, zur Verbesserung der Arbeitssituation an den Schulen generell multiprofessionelle Teams aus Lehrkräften und Sozialpädagogen einzusetzen, die sich gemeinsam um die Klassen kümmern. Genauer gesagt: Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagogen, Heilpädagogen und Psychologen sollen an den Schulen eingestellt werden, um die Lehrkräfte bei ihren erzieherischen Aufgaben zu unterstützen.
Gemeinsames Lernen unter einem Dach für alle Schulformen könnte aber darüber hinaus viele kleine Schulstandorte retten. Dies ist mit dem Begriff Gemeinschaftsschule gemeint (das oft mit der Gesamtschule verwechselt wird). Dies sollte dort, wo es nützlich ist, als Modellprojekt beantragt werden können.
Mit besten Grüßen
i.A. Natascha Kohnen
Ingrid Pflug
wiss. Mitarbeiterin
Schulen statt Ruinen
SPD macht Druck wegen Griechischer Schule
"Schulen statt Ruinen" heisst es aktuell auf einem Plakat von Landtagskandidat Mike Malm in Berg am Laim. Damit fordert er eine Lösung für die festgefahrene Situation um die unvollendete Griechische Schule an der Hachinger-Bach-Straße. Malm nennt die Bauruine einen "Schandfleck für Berg am Laim."
Vor 17 Jahren wurde dort ein städtisches Grundstück an die Republik Griechenland verkauft. Geplanter Verwendungszweck: eine private Schule für griechische Kinder. Griechenland verpflichtete sich, das Gebäude bis 2012 fertigzustellen. Die Frist wurde nicht eingehalten und von der Stadt dann bis 2016 verlängert. Aber erneut verstrich die Frist. Der Vertrag sieht für diesen Fall die Rückübertragung des Grundstücks vor.
Aber Griechenland stellt sich quer - und in Berg am Laim steht weiterhin eine Bauruine. Ein unhaltbarer Zustand, findet die örtliche SPD. "Wenn der griechische Staat die Schule wirklich bräuchte, hätte man sie schon längst gebaut," so Malm. "Wer aber wirklich eine Schule braucht, ist die wachsende Bevölkerung von Berg am Laim." Deshalb fordert die SPD dort eine Schule mit Turnhalle und eine Kita.
Der BA-Vorsitzende Robert Kulzer: "Es reicht nicht, das Michaeli-Gymnasium zu erweitern, sondern wir haben längst Bedarf für ein neues Gymnasium. Die Turnhalle wäre nicht nur für Schüler, sondern auch für örtliche Sportvereine wie den FC Phoenix wichtig." Der FC ist unfreiwilliger Nachbar der Bauruine und braucht neue Räumlichkeiten und Spielfelder, um seine Kinder- und Jugendarbeit ausbauen zu können.
Auch auf die Kita will die SPD nicht verzichten, so Bezirkstagskandidat Serhat Sevengül: „Die örtliche Kinderbetreuung muss dringend erweitert werden. Schule, Turnhalle und Kita haben aber nur Platz, wenn die Bauruine weicht.“ Also fordert die örtliche SPD Stadt und Freistaat auf, sich von Griechenland nicht länger hinhalten zu lassen. München müsse endlich eine Herausgabeklage anzustrengen.
Die griechischen Kinder will die SPD in regulären Münchner Schulen unterbringen. Das sei auch besser für ihre Integration. Eine Förderung des griechischen Schulbaus durch den Freistaat lehnt Malm ab. Er ergänzt: "Es muss eine Entscheidung her, damit Berg am Laim um eine Ruine ärmer und um eine Schule reicher wird.“