Frage an Natascha Kohnen von Ernst S. bezüglich Innere Sicherheit
Guten Tag Fr. Kohnen,
wird das jetzt der neue Stil, dass man sich nicht mehr an den Dienstweg hält, sondern: " Jede Partei führt ihren eigenen Krieg gegen den Koalitionspartner" ? Ich meine hiermit den "Fall Maaßen".
Oder wünschen Siel dass etwa sich Herr Seehofer einmischt in die Zuständigkeiten von SPD-Ministern?
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre kritische Frage.
Tatsächlich war für Frau Kohnen in der jüngsten Debatte entscheidend, dass das Vertrauen in die Spitze einer wesentliche Behörde im Laufe der Zeit erschüttert wurde.
Abgesehen von den jüngsten Ereignissen einige Beispiele:
Herr Maaßen behauptete in der Vergangenheit, dass Edward Snowden ein russischer Agent sei, ohne Beweise dafür zu liefern. Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, Verfassungsfeinde zu beobachten, um mögliche Terrorangriffe zu verhindern und nicht die Bevölkerung durch Theorien zu verunsichern.
Im Fall des Berliner Weihnachtsmarktanschlages wurde monatelang verheimlicht, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz einen V-Mann in der Moschee des Anis Amri eingesetzt hatte. Diese Tatsache wurde sogar in einer schriftlichen Antwort an die Bundestagsfraktion DIE LINKE geleugnet, obwohl es nicht der Wahrheit entsprach.
Mitglieder der NSU-Untersuchungsausschüsse kritisierten im Laufe der Zeit wesentliche Vorgänge. Als Beispiele:
Den Abgeordneten in den NSU-Untersuchungsausschüssen wurden Informationen vorenthalten und Vorgänge verschleiert. Akten wurden erst sehr spät, gar nicht oder nur geschwärzt geliefert; Handys mit wichtigen Beweisen sind erst nach Jahren aufgetaucht. Der vom Parlament eingesetzte NSU-Sonderermittler Jerzy Montag wurde im Bundesamt für Verfassungsschutz immer wieder an seiner Arbeit gehindert.
Diese Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundestag und anderen Landtagen waren für Frau Kohnen sehr wichtig und mit ausschlaggebend für ihre Forderungen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Natascha Kohnen
Ingrid Pflug
wiss. Mitarbeiterin