Wieso wurde das Bundesprogramm Sprachkitas eingestampft, gerade nach Corona wäre es enorm wichtig?
Sehr geehrte Fau S.,
Derzeit erhalten wir zahlreiche Rückmeldungen, die betonen, wie das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ maßgeblich zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit für Kinder und zur Qualitätsentwicklung in den Kitas beigetragen hat. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass diese erfolgreichen Ansätze weiterentwickelt und verstetigt werden. Darauf hat sich die Ampel-Koalition auch im Koalitionsvertrag verabredet.
In meinem Wahlkreis konnte ich mir bereits persönlich ein Bild von der wertvollen und engagierten Arbeit machen, die im Rahmen der Sprach-Kitas geleistet wird. Dafür möchte ich Ihnen und Ihren Kolleg:innen herzlich danken.
Obwohl die Zuständigkeit im Bereich der Kindertagesbetreuung und der frühkindlichen Bildung bei den Ländern liegt, unterstützt der Bund die Länder seit vielen Jahren beim quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung – u.a. auch im Rahmen von zeitlich befristeten Förderprogrammen.
Sprache ist der Schlüssel zur Welt und damit das Fundament für die Teilhabe und für gerechte Bildungschancen für alle Kinder. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben uns in den Koalitionsverhandlungen dafür eingesetzt, dass der Bereich der frühkindlichen Bildung weiter gestärkt wird. Dementsprechend wird der Bund die Länder auch in den kommenden Jahren dabei unterstützen, die Qualität in der Kindertagesbetreuung weiter zu verbessern: unter anderem mit dem geplanten KiTa-Qualitätsgesetz, das als Gesetzentwurf jüngst im Kabinett beschlossen wurde. Damit entwickeln wir das Gute-KiTa-Gesetz weiter und schaffen eine gute Grundlage für ein späteres Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards in der Kindertagesbetreuung. Dem Entwurf zufolge wird der Bund in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund vier Milliarden Euro bereitstellen. Die Länder entscheiden selbst, in welchen Bereichen (bspw. Fachkräftegewinnung, sprachliche Bildung, Fachkraft-Kind-Schlüssel) sie besonderen Handlungsbedarf sehen und investieren wollen.
In den nun anstehenden parlamentarischen Verhandlungen zum Haushalt 2023 und den Beratungen des Gesetzentwurfs für ein KiTa-Qualitätsgesetz wird die SPD-Bundestagsfraktion sich dafür einsetzen, dass die Strukturen der Sprach-Kitas erhalten bleiben und keine Finanzierungslücke entsteht. Gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und dem Zuzug von ukrainischen Kindern stehen wir vor der Herausforderung, den Bereich der sprachlichen Bildung in der Kindertagesbetreuung personell gut auszustatten. Eine Aufgabe, derer Bund und Länder sich gemeinsam annehmen werden.