Frage an Nadja Lüders von Dennis P. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte/r Bewerber/in,
Sie kandidieren zur Landtagswahl am 13. Mai 2012 in unserer Region. Aus diesem Anlass möchten wir Ihnen einige Fragen übersenden.
Für unsere Wahlentscheidung am 13. Mai 2012 ist von entscheidender Bedeutung, mit welchen programmatischen Aussagen SIE zum Thema Jagd, Naturschutz und Umwelt um die Stimmen der Wählerinnen und Wähler werben.
1.Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Änderungen in der Jagdgesetzgebung nur im Einvernehmen mit den Betroffenen gestaltet werden? 2.Werden Sie sich insbesondere dafür einsetzen, dass vor Verhandlungen über Koalitionsvereinbarungen der Landesjagdverband und die mit ihm partnerschaftlich verbundenen Verbände des ländlichen Raumes mit dem Ziel einvernehmlicher Lösungen von Ihrer Partei mit einbezogen werden? 3.Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Zuordnung des auch dem Allgemeinwohl dienenden Jagdrechts zum Privateigentum im Falle einer etwaigen Gesetzesnovellierung anerkannt und beachtet wird? 4.Werden Sie sich für die Jagd mit ihren ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Elementen als eine eigene schützenswerte, nachhaltige Nutzung einsetzen?5.Wollen Sie den Katalog der dem Jagdrecht unterliegenden Tierarten ändern + bei welchen Wildarten? 6.Wollen Sie Veränderungen bei den Jagd- und Schonzeiten vornehmen? 7.Werden Sie sich für den Erhalt der Fangjagd auf der derzeitigen rechtlichen Grundlage zur gezielten Bejagung von Beutegreifern einsetzen, weil nur so Natur¬und Artenschutz wirksam umgesetzt und insbesondere in ihrem Bestand bedrohte Arten gerettet werden können? Dies gilt auch für nicht jagdbare Tierarten.8.Halten Sie die bewährte Ausbildung und Prüfung sowie den Einsatz von Jagdhunden im Sinne des geltenden Landesjagdgesetzes für richtig? 9.Beabsichtigen Sie, von den zwischen Jägerschaft und Landesregierung im Zusammenhang mit der Abschaffung der Jagdsteuer getroffenen Vereinbarungen einseitig wieder abzurücken und Maßnahmen zur Wiedereinführung der Jagdsteuer einzuleiten?
Sehr geehrter Herr Postrach,
herzlichen Dank für Ihre Fragen rund um das Thema Jagd, die ich gerne im Einzelnen wie folgt beantworte:
Zu 1. Bereits während der Minderheitsregierung sind wir nach dem Motto verfahren "aus Betroffenen Beteiligte machen". Dieses Verfahren hat sich bewährt und werden wir fortsetzen. Sollte es daher tatsächlich zu einer Novellierung des Landesjagdgesetzes kommen, werden wir daher mit allen Verbänden der Jägerschaft, der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, der Fischerei und des Naturschutzes in die Diskussion eintreten, um die Anregungen und die Kritik im Gesetzgebungsverfahren aufnehmen zu können.
Zu 2. Ja
Zu 3. Ja, die NRWSPD ist der Überzeugung, dass das Jagdrecht auch weiterhin an Grund und Boden gebunden sein soll, da sich dieses System seit langem als praxisgerecht erwiesen hat.
Zu 4. Jägerinnen und Jäger leisten einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in unserem Land. In NRW kommt es aufgrund seiner großen Verdichtungsräume und den durchbrochenen Nahrungsketten zu unterschiedlich ausgeprägten Defiziten bei der natürlichen Auslese. Deshalb ist das Engagement der Jägerschaft ein unverzichtbarer und zu unterstützender Beitrag zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Zu 5. Sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, den Katalog zu hinterfragen, muss man sich damit auf der Grundlage sachlicher Argumente der Betroffenen auseinander setzen.
Zu 6. Nach meiner Auffassung haben sich die jetzigen Jagd- und Schonzeiten bewährt.
Zu 7. Die Fangjagd ist ein Bestandteil der Jagdausübung, die für den Natur- und Artenschutz bei sachgemäßer und sachkundiger Ausübung nicht in Zweifel zu ziehen ist. Unter der sachgemäßen Ausübung verstehe ich die sog. Lebendfallen.
Zu 8. Ja
Zu 9. Nein, ein solches Vorgehen entspricht nicht unserem Politikverständnis des Dialoges.
Ich hoffe Ihre Fragen beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Nadja Lüders