Zusammenarbeit AfD
Sehr geehrte Frau Schön,
Laut einer Forsa-Umfrage zeigen sich 45 % der CDU Mitglieder offen für eine Kooperation mit der AfD. Wie ist ihre Meinung hierzu, dass sich fast die Hälfte ihrer Partei eine Zusammenarbeit mit einer Partei, die als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wurde, vorstellen kann?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Frage und das damit verbundene Interesse an meiner Position.
Den verlinkten Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen. Meines Erachtens lässt dieser Bericht jedoch einige Fragen offen, die die Aussagekraft der Umfrage und ihre Interpretation infrage stellen.
Aus persönlicher Erfahrung kenne ich kaum jemanden in der CDU, der ernsthaft über eine Zusammenarbeit mit der AfD nachdenkt. Mir ist auch nicht klar, was in der Umfrage genau unter „Zusammenarbeit“ verstanden wird. Die Überschrift suggeriert eine tiefgreifende Kooperation, wie gemeinsame Initiativen oder Koalitionen, jedoch bleibt dies durch die Formulierung der Fragestellung unklar. Würde beispielsweise die Zustimmung der AfD zu einem Antrag in einem Ortsrat – etwa zur Sanierung eines Spielplatzes – bereits als „Zusammenarbeit“ gewertet? Eine genaue Definition wäre hier entscheidend, um das Ergebnis richtig einzuordnen.
Zudem stellt sich die Frage, wie Mitglieder anderer Parteien zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD stehen. Der Artikel beleuchtet dies leider nicht, was einen Vergleich erschwert. Aus diesen Gründen erscheint mir die Aussagekraft der Umfrage begrenzt.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass die CDU-Beschlusslage zur Zusammenarbeit mit der AfD klar ist: Eine Kooperation wird strikt abgelehnt. Die dafür maßgeblichen Gründe sind nach wie vor unverändert gültig.
Mit freundlichen Grüßen,
Nadine Schön