Sehr geehrte Frau Schön,warum fordert die Union eine Kopplung der Lebensarbeitszeit an die zu erwartende Lebenserwartung?MfG Patrik B.
Laut diesem Bericht besteht ein Zusammenhang zwischen Armutsgefährdung und Lebenserwartung.
https://www.deutschlandfunk.de/lebenserwartung-wie-armut-und-gesundheit-zusammenhaengen-100.html
Werden durch ihre Forderung nicht die sowieso schon sozial Benachteiligten noch mehr benachteiligt?Entspricht dies dem christlichen Kompass dem sich die Union verpflichtet fühlt?
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Frage und das Interesse an meiner Position.
Bei der Erarbeitung des CDU-Grundsatzprogrammes haben wir uns auch Gedanken dazu gemacht, wie wir die Rente zukunftsfest machen können. Ein Ergebnis des Prozesses ist, dass viel dafür spricht, die Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung zu koppeln. Im Gegensatz zum Entwurf des Grundsatzprogrammes wurde der Abschnitt zur Lebensarbeitszeit auf unserem Parteitag auch noch einmal erweitert. In der neuen Fassung heißt es nun ergänzend: “Es gibt viele Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht oder nur noch teilweise bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können und deren tatsächliche Belastung bei der ausgeübten Tätigkeit eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit praktisch ausschließt. Für diese Menschen brauchen wir passgenaue Lösungen, die ein gutes und sicheres Leben im Alter ermöglichen. Das ist Ausdruck unserer Solidarität.“
Die Ansätze aus dem Grundsatzprogramm werden nun in Fachgruppen weiter konkretisiert. Ich persönlich habe mich immer dafür ausgesprochen, dass wir nicht nur flexiblere Übergänge in den Ruhestand benötigen, sondern auch noch stärkere Anreize, freiwillig länger zu arbeiten. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass wir unsere Politik auf eine Weise gestalten müssen, ohne dass einzelne Bevölkerungsgruppen dadurch benachteiligt werden. Als Union stellen wir uns dieser Herausforderung.
Mit freundlichen Grüßen
Nadine Schön
Weitere Fragen an Nadine Schön
Aus persönlicher Erfahrung kenne ich kaum jemanden in der CDU, der ernsthaft über eine Zusammenarbeit mit der AfD nachdenkt
Deshalb dürfen wir in der Diskussion darüber nicht die Asyl- und Arbeitsmigration vermischen. Bei Asylverfahren geht es ja gerade nicht darum, dass wir diejenigen vorrangig schützen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sondern um unsere humanitäre Verantwortung.
Es ist essenziell, dass demokratisch gewählte Regierungschefs -unabhängig politischer Differenzen- eine Basis einer Zusammenarbeit finden. Dies erfordert sowohl diplomatische Flexibilität als auch eine klare Positionierung hinsichtlich unserer eigenen Interessen und Werte.
Menschen, die auf der Flucht sind und humanitär schutzbedürftig sind, müssen auch Schutz finden. Gleichzeitig ist die irreguläre Migration eine enorme Herausforderung