Nadine Schön
Nadine Schön
CDU
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Frage von Gustav M. •

Frage an Nadine Schön von Gustav M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Schön,

Gesundheitsminister Spahn war zu Hause in Quarantäne, er war an Covid-19 erkrankt. https://www.n-tv.de/politik/Spahn-meldet-sich-aus-der-Quarantaene-article22123056.html. Zugleich ist er laut einer Umfage der Funke Medien favorisierter CDU-Chef https://www.spiegel.de/politik/deutschland/jens-spahn-wird-laut-umfrage-als-cdu-chef-favorisiert-a-3f96447a-f38b-4173-ba92-e9e792cf8494
Wenn nicht einmal der für den Gesundheitsschutz der Bürger verantwortliche Bundesgesundheitsminister vor einer Covid -19 Infektion durch die Gesundheitspolitik geschützt werden kann, wie wollen Sie dann einen einzelnen, unbedeutenden Bürger mit Ihrer Pandemiestrategie schützen?

Betrachten Sie die Erkrankung von Jens Spahn als Kapitulationserklärung der deutschen Pandemiestrategie/-politik vor den Wählern, wie sie symbolhafter nicht sein könnte, sozusagen als Zeichen an die Bürger?
Wie viele Wähler vertrauen in Anbetracht dieser Tatsachen noch auf Mahnungen und/oder Versprechungen von Politikern, wäre es denn nicht richtiger insbesondere für die Wirtschaft, sämtliche Covid-19 Massnahmen abzuschaffen, angesichts der offensichtlichen und geradezu symbolhaften Wirkungslosigkeit derselbigen?
Würden Sie einen entsprechenden Antrag im Palament stellen?

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Gustav Meier

Nadine Schön
Antwort von
CDU

Lieber Herr Meier,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Corona-Pandemie und zum CDU-Parteivorsitz.

Die Corona-Pandemie ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Das liegt unter anderem daran, dass die Infektion jeden von uns treffen kann. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war einer der Betroffenen des Virus und ist glücklicherweise inzwischen wieder genesen. Seine Infektion zeigt uns, dass selbst unter vorbildlicher Einhaltung von Sicherheits- und Hygienemaßnahmen im Alltag, wie zum Beispiel die AHA-Regel, eine Infektion nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Lehre hieraus ist jedoch keineswegs, dass die Politik vor dem Virus kapituliert, sondern genau das Gegenteil: Wir müssen Kontakte beschränken, um die Ansteckungsgefahr zu senken. Die derzeitigen Maßnahmen der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Ländern zielen genau darauf ab. Nur, wenn wir die Maßnahmen gemeinsam umsetzen und sorgsam sind, können wir die zweite Welle brechen und schrittweise wieder zurück zu Lockerungen kommen. Dabei zählt jeder Einzelne.

Wenn wir die Maßnahmen ruckartig wieder zurückfahren, riskieren wir in der jetzigen Lage eine sehr viel schnellere und weitreichendere Ausbreitung des Virus. Das würde eine Überforderung des Gesundheitssystems bedeuten: nicht genug Intensivbetten, unzureichende Beatmungskapazitäten. Das hieße, dass wir zahlreichen Menschen keine medizinische Hilfe anbieten könnten, obwohl sie sie dringend bräuchten. Und in letzter Konsequenz würde es zahlreiche vermeidbare Tote bedeuten.

Das Virus hat uns in Europa vor allem im Frühjahr sehr deutlich gemacht, dass ein spätes oder unentschlossenes Reagieren zu fürchterlichen Situationen führen kann wie z.B. in Norditalien. Die USA machen diese Erfahrung weiterhin. Das wollen wir dringlichst vermeiden und unsere Bevölkerung schützen.

Herzliche Grüße

Nadine Schön

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