Nadine Schön
Nadine Schön
CDU
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Frage von Constantin N. •

Frage an Nadine Schön von Constantin N. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Schön,

die Menschheit lebt nicht sehr fortschrittlich auf diesem Planeten. Einerseits findet eine in hohem Maße unvernünftige Massenproduktion von kurzlebigen und umweltschädlichen Massengütern rein zur Gewinnerzielung statt und andererseits schaffen es die Menschen immer noch nicht Energien umweltfreundlich herzustellen. Der Grund für diesen unvernünftigen Lebenswandel auf diesem Planeten ist schnell gefunden: Es ist der Kapitalismus, welcher die Menschen in ein primitives Gesellschaftsmodell hineinzwängt.

Von einem gleichberechtigten Miteinander sind wir dabei noch Lichtjahre entfernt und das obwohl die meisten Menschen doch ihren Teil zu einem vernünftigen Zusammenleben in einer Gesellschaft als Ganzem beitragen. Albert Einstein, ohne jeden Zweifel einer der klügsten Köpfe des vergangenen Jahrhundert stellte einst fest, dass die reinste Form des Wahnsinns es ist: Alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen das sich etwas ändert.
Kurioserweise verstehen die Menschen solch eine Aussage nicht, denn sie drehen sich immer und immer wieder im Kreis. Sie erhalten ein System aufrecht, welches ungerechter und unvernünftiger im Grunde nicht sein könnte und diejenigen welche daran etwas ändern könnten, ändern nichts. Vielleicht sind diese ja auch an ihrem eigentlichen Ziel angelangt, welches eher einem vernünftigen Monatslohn entspricht, als das diese bestrebt sind etwas zum Positiven zu verändern.

So wird sich das Rad immer weiter drehen und die Geschichte wird sich mit all ihren negativen Facetten wiederholen, nicht weil die Menschheit an ihrem Unvermögen scheitern würde, sondern weil sie einfach nichts ändern will.

Frage: Haben sie persönlich vor etwas am vorherrschenden System zu verändern, um allen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen oder sind sie mit dem derzeitigen System zufrieden?

Nadine Schön
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ney,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die von Ihnen angesprochenen Aspekte sind in der Tat sehr komplex. Allerdings teile ich Ihre Grundthese nicht. Wir leben doch gerade in Zeiten des rasanten Wandels, der vielen von uns sogar zu schnell geht. Diese massiven Veränderungen sind aus meiner Sicht ein wichtiger Grund dafür, warum Menschen verunsichert sind und sich Sorgen machen. Daher ist es unsere Aufgabe, diesen Wandel aktiv zu begleiten und zu gestalten. Dies gelingt uns sicherlich nicht mit dem einen großen Wurf, sondern vielmehr in vielen kleinen, mühsamen und beharrlichen Schritten.

Darüber hinaus besteht kein Zweifel daran, dass Marktwirtschaft im Gegensatz zu sozialistischen Regimen insgesamt ein Erfolgsmodell ist, das nachweislich nicht nur bei uns in Deutschland, sondern weltweit die Armut erheblich verringert hat. Damit will ich nicht beschwichtigen, dass es noch viel zu viel Armut in vielen Regionen auf der ganzen Welt gibt. Das hat aber weitaus andere Ursachen. Das System der freien Marktwirtschaft hat sich definitiv bewehrt und müsste in vielen weiteren Ländern auf der Welt etabliert werden.

Sicherlich bedeutet das nicht, dass das System frei von Fehlentwicklungen ist. Ich denke da etwa an die Ausmaße der Finanzkrise. Ich möchte nicht verschweigen, dass wir insbesondere im Hinblick auf den völlig enthemmten Finanzkapitalismus teils perverse Auswüchse haben, die wir entschlossen bekämpfen müssen. Die Politik reagiert auf derartige Fehlentwicklungen und wirkt darauf hin, Missstände zu korrigieren. Im Hinblick auf die Finanzkrise möchte ich da nur die ehrgeizige Reform der Finanzmärkte nennen. Hier sind wir in Europa ein gutes Stück voran gekommen.

Ich für meinen Teil bin Politikerin geworden, weil ich Dinge gestalten möchte, um darauf hinzuwirken, die Lebenssituation der Menschen in unserem Land stetig zu verbessern. Dazu gehört einerseits Dinge, die sich etabliert haben, zu stützen und weiterzuentwickeln, aber andererseits auch Schieflagen und Probleme in der Gesellschaft aufzuspüren und zu beheben.

In Deutschland bildet die soziale Marktwirtschaft die Grundlage dafür, dass jeder Bürger nach dem streben kann, was er sein möchte, während er sich gleichzeitig sicher sein kann, Teil einer solidarischen Gemeinschaft zu sein, in der niemand durchs Netz fällt. Insofern kann ich Ihre Kritik auf die Bundesrepublik Deutschland herunter gebrochen schon gar nicht teilen. Unsere Wirtschaftsordnung verbindet Wettbewerbswirtschaft und sozialen Ausgleich gleichermaßen und setzt damit die zentralen Voraussetzungen für ein gutes Leben für alle Menschen in unserem Land.

Im politischen Alltag tragen wir aus meiner Sicht Stück für Stück dazu bei, dieses besser zu machen: durch eine gute Beschäftigungslage und stabilen Arbeitsmarkt, durch gezielte Investitionen in Bildung, Familien, Pflege und Infrastruktur, aber auch durch nachhaltiges, verantwortliches Haushalten. Ganz konkret gehen Sie in Ihrer Anfrage auf umweltfreundliche Energien ein. Ich denke auch in diesem Bereich sind wir in Deutschland schon ganz gut aufgestellt. Wir haben die Energiewende beschlossen und wichtige grundlegende Schritte der Veränderung sind eingeleitet. Eine derart grundlegende Änderung geht aber eben auch nicht über Nacht, sondern erfordert einen langen Atem.

Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem sicherlich nicht perfekt ist, aber in Abwägung die mit Abstand beste Option darstellt. Ich halte aber nichts davon, die Lebenswirklichkeit der Menschen in unserem Land schlechter zu machen als sie tatsächlich ist. Deutschland geht es insgesamt sehr gut, unser ausgeprägter Sozialstaat findet weltweite Beachtung, teils Bewunderung. Daher ist es aus meiner Sicht viel wichtiger, stetig Korrekturen vorzunehmen, wo diese erforderlich sind, aber am bewährten System der sozialen, und auch ökologischen Marktwirtschaft für eine gute Zukunft festzuhalten.

Ich hoffe, Ihre Frage hiermit beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Nadine Schön

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