Nadine Schön
Nadine Schön
CDU
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Frage von Hans-Otto L. •

Frage an Nadine Schön von Hans-Otto L. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Schön,

seit Monaten berichtet die Saarbrücker Zeitung über das Thema Kruzifixe in öffentlichen Räumen.

1. Frage: Wie stehen Sie selbst zu dem Thema?

2. Frage: Warum schaffen wir Deutschen es nicht, angesichts der wachsenden multikulturellen Vielfalt in Deutschland wie auch im Saarland, endlich die überfällige Trennung von Kirche und Staat, wie es in vielen Nachbarländern längst üblich ist?

3. Wußten Sie, daß es alleine in Deutschland 139 christliche Sekten gibt, außer den beiden Großsekten?

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Otto Lang
Schiffweiler

Nadine Schön
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Lang,

sehr gerne nehme ich Stellung zu den von Ihnen aufgeworfenen Fragen.

Ich halte es für völlig okay, wenn im öffentlichen Raum Kruzifixe zu sehen sind. Unser Land hat nun einmal christliche Wurzeln und damit sind bestimmt Werte verbunden. Durch ein Kruzifix in öffentlichen Einrichtungen muss sich kein Bürger angegriffen fühlen, denn jeder kann nach dem Grundgesetz seinen Glauben in unserer freien und toleranten Gesellschaft ausleben.

Des Weiteren möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass in Deutschland Staat und Kirche sehr wohl getrennt sind. Allerdings haben wir keinen Laizismus nach französischem Vorbild. Die religiöse Tradition unseres Landes und seiner Menschen komplett zu verleugnen, ist in meinen Augen kein anstrebenswerter Zustand. Damit einher geht auch die Toleranz zu anderen Glaubensrichtungen und Religionen oder auch zu denen, die keiner Religion angehören. Ich teile an der Stelle auch die Aussagen unseres ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, dass etwa auch der Islam zu Deutschland gehört, da es hier mittlerweile viele Muslime gibt. Unser Anspruch muss doch sein, dass jeder seinen Glauben leben kann. Das halte ich für erstrebenswerter als das Religiöse ganz zu verbannen oder gar die eigenen Wurzeln zu negieren.

Wenn Sie in Frage 3 von „den beiden Großsekten“ sprechen, dann sehe ich dies als Polemik an. Auch hier gilt das Gebot der Toleranz vor religiösen Überzeugungen, die in Deutschland jeder leben darf, sofern man sich mit dem daraus abgeleiteten Verhalten auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt.

Auch wenn wir wohl unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema haben, hoffe ich, Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Nadine Schön

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