Frage an Muhterem Aras von Oliver C. bezüglich Umwelt
Guten Tag Frau Aras,
auch wenn Sie bei der Darbietung Ihrer Ziele das Thema Umweltpolitik ausklammern, gehe ich davon aus, dass Sie als GRÜNEN-Kandidatin in meinem Wahlkreis dazu eine Frage beantworten können. Es geht mir hier nicht um eine klassische Parteiprogramm-Frage, sondern um ein aktuelles Thema.
Ich erinnere mich an Zeiten, als alle Parteien Ihre Wahlplakate in Papierform auf Plakatständer aufgezogen haben. Nach Rücksprache mit Experten, die sauberste Form des Wahlkampfs –. wiederverwendbare Plakatständer, die mit einem "nachwachsenden Rohstoff" beklebt werden. Ich vermute, der Aufwand fürs Kleben und Aufstellen hierfür ist sicherlich größer als die moderne Alternative: Wahlplakate aus Kunststoff.
Meine erste Recherche im Internet hat ergeben, dass die Kunststoffplakate aus Polypropylen zu 100 Prozent recyclingfähig sind und auch andere Vorteile bieten – z.B. platzsparend, leicht anzubringen, wetterfest und damit auch sehr BEQUEM für die Parteien. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass klassische Papierplakate einfacher und energie- bzw. ressourcenschonender zu recyceln sind. Wenn ich in der überregionalen Tageszeitung lese, dass z.B. Kunststoff-Wahlplakate unter Einsatz von Atomenergie geschreddert werden und anschließend nach China zur Weiterverarbeitung verschifft werden, halte ich das doch aus umweltpolitischen Aspekten für sehr bedenklich.
Mit großer Sorge ist mir in diesem Zusammenhang aufgefallen, dass DIE Umweltpartei Deutschlands, Ihre Partei, den Großteil Ihrer Wahlplakate zur Landtagswahl mit Kunststoffplakaten bestreitet – ehrlich gesagt sehe ich fast nur Kunststoffplakate, egal ob es sich um Kandidaten oder Wahlinhalte handelt. Ich hätte mir gewünscht, dass Bündnis 90/DIE GRÜNEN sich hier vorbildlich verhalten und mit gutem Beispiel voran gehen. Täglich sehe ich, dass bei anderen Parteien wie der SPD, den LINKEN oder der FDP viel stärker Papier-Plakate zum Einsatz kommen.
Wie stehen Sie dazu?
Vielen Dank
Oliver
Guten Tag Oliver,
wir haben uns die Entscheidung, von Papier- auf Kunststoffplakate zu wechseln, nicht leicht gemacht.
Letztlich haben wir die Argumente erneut gegeneinander abgewogen. Zu denen, die Sie bereits aufgezählt haben, kommen noch andere hinzu.
Es ist auf jeden Fall nicht richtig, Plastikplakate mit Papierplakaten zu vergleichen. Richtig wäre, Plastikplakate mit Papierplakaten samt Holzständer zu vergleichen. Holzplakatständer werden häufig zerstört, weshalb wir in den letzten Kampagnen große Verluste hatten. Zudem sind auch Holzplakatständer mit den Platten aus verleimten Holzresten nicht zwingend umweltfreundlich, sondern können Gase absondern. Und schließlich benötigt man für die Aufstellung und Pflege von Holzplakatständern deutlich mehr Fahrzeugkapazitäten incl. Treibstoff, weil sie ein größeres Volumen haben.
Wir haben uns deshalb für Waben-Plakate einer Firma aus Dornstetten entscheiden, die uns zugesichert hat, das Material in der eigenen Firma zu recyclen, womit wir den Export woanders hin vermeiden.
Alle Punkte haben dazu geführt, dass wir uns sicher sind, die ökologisch bessere Lösung gewählt zu haben.
Freundliche Grüße
Muhterem Aras