Wie kommen Sie auf die Idee die Biontec-Chefs auf dem neuen Euro abzubilden? Sollte man nicht eher das Geld jetzt in die Gesundheitswesen-Infrastruktur investieren?

Sehr geehrter Herr H.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachfrage bezüglich meines Vorschlags für den Neudruck der Eurobanknoten.
Die Europäische Zentralbank koordiniert mit den nationalen Zentralbanken den Druck von Eurobanknoten. Letztere sind für die Umsetzung des Drucks erforderlich, ihre jeweiligen Produktionsvolumen ergeben dann das gesamte Jahresvolumen an neu gedruckten Banknoten. Dieser Druck erfolgt nach vorherigen Berechnungen, denn alte, nicht mehr verwendbare Banknoten müssen ersetzt werden und die EZB auf saisonal erhöhte Nachfrage an Bargeld reagieren können.

Der eigentliche Prozess des Drucks geschieht also nicht nur durchgängig sowieso, sondern ist auch wirklich notwendig. Mein Vorschlag wiederum ist eine Reaktion auf die damalige Ankündigung der EZB gewesen, neue Motive für die Euro-Scheine zu suchen und festzulegen. Dabei entstehen keine zusätzlichen Kosten, da natürlich nicht sofort alle Geldscheine ausgetauscht werden. Vielmehr geht es um eine Motivänderung für den laufenden Druck ab 2024.

Ich hoffe, dass dies Ihre Frage beantwortet. Es entstehen keine Mehrkosten für den Staat – und gleichzeitig stimme ich Ihnen natürlich vollkommen zu, dass Investitionen in unser Gesundheitswesen gerade auch in der europäischen Dimension mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Entschieden widersprechen möchte ich jedoch in einer Sache: Ugur Sahin und Özlem Türeci sind sehr wohl ehrenwerte Personen. Ohne ihre Forschungsarbeit wären wir heute an einem noch ganz anderen Punkt in der Pandemiebekämpfung. Dafür verdienen sie gesellschaftliche Anerkennung.

Mit freundlichen Grüßen
Moritz Körner