Frage an Monika Runge von Christian P. bezüglich Gesundheit
Wie kann es seines, dass ihre Partei in Sachsen eine Wahlkampftour unter dem Motto "Schöner leben mit Drogen" plante? Es wird seit vielen Jahren versucht, die Menschen von Drogen abzubringen und ihre Partei wollte diese Arbeit also vollkommen zerstören. Wer kam auf so eine, Entschuldigung für den Ausdruck, kranke Idee? Was halten Sie davon, was ihre Parteigenossen planten? Ich kann nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass diese Tour abgesagt wurde.
Sehr geehrter Herr Christian Pusch,
ich teile Ihre Auffassung bezüglich der Drogenpolitik unserer PDS - Jugend Sachsen. Diese Auffassungen sind in der PDS nicht mehrheitsfähig und wurden auch nicht von irgend einem Landesparteitag beschlossen. Insofern ist es richtig, dass diese Wahlkampftour von der Landesvorsitzenden abgesagt worden ist. Als Landesvorstandsmitglied werde ich künftig darauf drängen, dass mit der PDS-Jugend hierzu kritisch und offen nach den Wahlen diskutiert wird. Es zeugt von Naivität, jugendlichem Leichtsinn, wenn die Freigabe aller Drogen gefordert wird. Und es hat auch nichts mit emanzipatorischer Politk zu tun, allen Jugendlichen die Freiheit und das Recht einzuräumen, zwischen allen Drogen wählen zu können oder sogar ein Recht auf Rausch zu haben. Die medizinische Seite - physische und psychische Abhängigkeit von Drogenkonsumenten wird damit bagatellisiert. Eine der neueren Entdeckungen hierzu besteht darin, dass ein Suchtgen gefunden worden ist, was nicht jeder Mensch hat. Aber kein Mensch weiß, ob er dieses Suchtgen besitzt. Manche sind schon mit dem ersten Konsum gefährdet, andere nicht. Das erklärt auch, warum die einen mit Suchtmitteln kulturvoll und kontrolliert umgehen können, andere wiederum nicht. Physische und Psychische Abhängigkeiten schränken bzw. bestimmen den Willen beim Drogenkonsum. Von freiemWillen im Sinne von Emanzipation kann dann überhaupt keine Rede mehr sein. Dass heute rund 25 % der Jugendlichen Drogenerfahrungen haben und das mit wachsender Tendenz ist ein Problem und bedarf einer vernünftigen öffentlichen Debatte in und außerhalb der Partei, um präventive Maßnahmen einzuleiten und betroffenen Jugendlichen zu helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Monika Runge
Direktkandidatin im WK 155
Leipziger Land / Muldentalkreis