Frage an Monika Kuske von Stefan R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Kuske,
mir sind die Programme der MLPD bekannt.
Ich finde diese Programme zwar sehr interessant und gut gemeint, ich halte Sie jedoch wegen meinem wirtschaftlichen Wissen für nicht durchfürbar.
Was würde die MLPD dagegen tun wollen bzw. können das die Großunternehmen ihre Arbeitsplätze komplett ins Ausland verlagern.
Unternehmen wie VW sind auf Deutschland ja nicht angewiesen.
Die Werke hier gibt es ja nur aus Prestige und Standortgründen, denn ein VW Arbeiter in China oder anderswo kostet ja nur einen Bruchteil von dem was ein Arbeiter hier bekommt.
Des weiteren würde es ja zu massiven Gewinnverlusten bei den Unternehmen führen.
Natürlich haben die Unternehmen dann immer noch Gewinn, aber wer verhindert das die Unternehmen dann noch mehr Leute entlassen oder sich wie gesagt komplett ins Ausland begeben? Oder aufgekauft und aufgelöst werden von der Konkurenz?
Meiner Meinung kann eine 30 Stunden Woche nur funktionieren, wenn die ganze Welt Sie hätte, ansonsten würde die deutsche Wirtschaft noch weiter in den Keller gehen, die Unternehmen würden Deutschland verlassen und es würden noch unzählige Millionen Menschen mehr arbeitslos sein.
Außerdem hätte kein Unternehmen mehr Interesse daran Gewinne zu erwirtschaften, da Sie umso mehr bezahlen müssen.
Erfolg zu bestrafen ist in meinen Augen keine Lösung und eine 30 Stunde Woche ohne die richtigen Voraussetzungen vorher zu schaffen ebenfalls nicht.
Allerdings gebe Ich ihnen Recht dass das was die Regierung derzeit macht natürlich auch schlecht ist. Es ist wirtschafltich bewiesen das über 40 Stunden Arbeitszeit ein negatives Wirtschafswachstum generiert, jedoch ist das bei zu wenig Stunden ohne die richtigen Vorraussetzungen wie gesagt ebenfalls so.
Wie sehen also die Maßnahmen der MLPD aus um die Unternehmen im Land zu behalten und an Kündigungen zu hindern und Deutschland trotz 30 Stunden Woche weltweit Wettbewerbsfähig zu halten?
Sehr geehrter Herr Richardt,
sie sprechen die Frage an, wie mehr Arbeitsplätze im Rahmen des Kapitalismus geschaffen werden können. Hier gibt es zwei verschiedene Grundrichtungen. Die MLPD ist der Meinung, Arbeitsplätze können nur auf Kosten der Profite der Konzerne geschaffen werden. Nach Meinung der Unternehmerverbände, von CDU, SPD, FDP und GRÜNEN muss man die Konzerne steuerlich immer besser stellen, muss man die Löhne senken, damit hier noch größere Gewinne gemacht werden und damit Arbeitsplätze bleiben. So wird das seit Jahrzehnten betrieben. Helmut Schmidt sagte: ?Die Gewinne von heute sind die Investitionen von morgen und die Arbeitsplätze von übermorgen.? Helmut Schmidt übergab mit 2 Millionen Arbeitslosen die Regierungsgeschäfte an Helmut Kohl, der verfolgte die gleichen Grundsätze und übergab mit 4 Millionen Arbeitslosen an Gerhard Schröder. Schröder übergab mit 5 Millionen an Angela Merkel. Diese Politik ist doch vollständig gescheitert. Weltweit breitet sich die Armut aus, egal ob die geschäftsführende Regierung eine aus der Richtung SPD oder eine aus der Richtung CDU ist. Und damit ist auch die bürgerliche Volkswirtschaftslehre gescheitert, sie kann doch keine Lösungen anbieten.
Sie schreiben, die Werke hier wären nur noch aus Prestige. Das halte ich nicht für richtig. Natürlich jammern die Unternehmervertreter jeden Sonntagabend bei Sabine Christiansen über die hohen Löhne und ihre schmalen Gewinne. Die DAX-Unternehmen haben im Jahr 2005 ihre Gewinne auf 35,7 Milliarden ? verdoppelt! Deutschland ist Exportweltmeister, und der drittwichtigste Investitionsstandort der Welt. Das Kapital wandert nicht ab, es internationalisiert sich. VW investiert im Ausland, ausländische Konzerne hier. In Halle baut jetzt ein Software-Unternehmen aus Polen eine Niederlassung. 10 % der Direktinvestitionen in Sachsen-Anhalt sind aus dem Ausland.
Der Lohnanteil am Umsatz fällt immer stärker durch die Automation.
Dadurch verliert auch die Lohnhöhe relativ an Bedeutung, weil das einen immer kleineren Teil der Gesamtkosten ausmacht. Die Produktivität steigt, pro Jahr im Schnitt um 10 % in der deutschen Industrie, in 10 Jahren um das Doppelte, man braucht nur noch halb soviel Arbeitskräfte. Darum müssen wir runtergehen mit der Arbeitszeit, und die Arbeit auf mehr Schultern verteilen, also 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
Sie stellen die Logik der Unternehmerverbände nicht in Frage. Warum denn nicht? Ich finde, wir müssen unsere Gedanken frei machen für Alternativen zum Gesellschaftssystem Kapitalismus, das funktioniert doch überhaupt nicht mehr. Darum sind wir für den echten Sozialismus. Der Kapitalismus beruht auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, dieses Prinzip ist 10 000 Jahre alt und gehört endlich abgeschafft!
Herzliche Grüße,
Monika Kuske