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Frage von Daniel S. •

Frage an Monika Brüning von Daniel S. bezüglich Energie

Guten Tag Frau Brüning,

die Regenerativen Energien spielen in der dezentralen Stromversorgung eine immer wichtigere Rolle und tragen maßgeblich zur Netzstabilisierung bei (entgegen anderslautender Meldungen von div. Energieversorgern). Außerdem ist dieser Wirtschaftszweig der, welcher die meisten Arbeitsplätze in den letzten Jahren geschaffen hat in dem nunmehr ca. 130.000 Menschen jeden Tag Lohn und Brod verdienen. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien die belegen, dass die zur Verfügung stehenden Regenerativen Energie Ressourcen wie Wind, Wasser und Photovoltaik mehr als ausreichen um den Energiebedarf vollständig zu decken. Sicherlich ist es nicht möglich die vorhandenen Kraftwerke von jetzt auf gleich abzuschalten, jedoch bietet gerade die Windenergie ein sehr großes Potential, welches mittel bis langfristig die Sicherstellung an elektrischer Energie gewährleisten kann. Eine derzeit serienmäßig hergestellte Anlage mit 2Mega Watt Nennleistung produziert im Durchschnitt 400kWh pro Stunde. Das sind im Jahr über 2.000.000 kWh.

Wenn man diese Produzierte Energiemenge mit seiner eigenen Stormabrechnung vergleicht sieht man deutlich wie sinnvoll und wirtschaftlich eine Nutzung dieser Kostenlosen Energiequelle ist. Aus diesem Grund und weil ich als angestellter Servicetechniker auch täglich mein Geld damit verdiene diese Anlagen in einem Betriebssichern zustand zu halten, möchte ich gerne von Ihnen wissen, wie Sie die Zukunft, speziell der Windenergie, in Verden und Umgebung sehen und was Sie tun wollen um die Arbeitsplätze zu erhalten welche speziell von den aussagen Ihrer Parteien real gefährdet werden. Ferner ist die Behauptung die Energiepreissteigerung ist ein Effekt welcher durch das EEG entstanden ist schlichtweg falsch.

Die Energieversorgungsunternehmen haben nachweislich in den letzten Jahren Gewinne gemacht welche Sie in keinster Form an die Entverbraucher weitergegeben haben. Und eben diese Energieversorger haben sich sogar selber in großem Stil Windkraftwerke installiert um vom EEG zu profitieren. Dieses wird durch die Presse jedoch leider viel zu wenig beachtet. Die Bezeichnung Subvention ist ebenfalls Irreführend, da das EEG ein Gesetz ist welches den Preis vorschreibt, den der Energieversorger dem Erzeuger zu zahlen hat. Da bei diesem verfahren keine Steuergelder oder Unterstützungen vom Staat an den Energieversorger gezahlt werden fliesen also keine Subventionsgelder, und die Energieversorger haben durch ihre Gewinne eindeutig gezeigt, dass sie sich die Kosten für den Strom aus Regenerativen Energieträgern leisten können nur geben Sie diese Gewinne nicht an die Entkunden weiter, sondern lassen diese in dem Glauben das EEG sei schlecht. Daher meine zweite Frage an Sie.
Was wollen Sie tun um das EEG und die Ökonomischen Beweggründe der Energieversorger richtig zu stellen in der Öffentlichkeit.

Für die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich schon einmal im Voraus und verbleibe mit freundlichem Gruß

Daniel Schmitz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmitz,

Mit Blick auf Technologieentwicklung, Ressourcenschonung und vorsorgenden Klimaschutz leisten die erneuerbaren Energien einen zunehmend wichtigen Beitrag. CDU und CSU wollen den Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch auf mindestens 12,5 Prozent erhöhen.

Ziel der Förderung der erneuerbaren Energien muss es sein, neue Anreize zur Weiter- bzw. Neuentwicklung zu schaffen und gleichzeitig die erneuerbaren Energien möglichst schnell zur Wirtschaftlichkeit hinzuführen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen.

Derzeit sind die erneuerbaren Energien noch nicht wettbewerbsfähig, jedoch konnten in den letzten Jahren große technische Fortschritte erzielt werden. Dieser Prozess muss weiter vorangetrieben werden, um die Marktfähigkeit der erneuerbaren Energien zu erreichen. Die Union setzt weiter auf erneuerbare Energien, wird aber ihre zum Teil sehr hohe Förderung reduzieren. Das bestehende Fördersystem ist noch verbesserungsfähig, deshalb wird die Union dieses bis Ende 2007 überprüfen, weiterentwickeln und effizienter gestalten. Wir streben dann eine Anschlussregelung an, wobei die konkrete Ausgestaltung noch nicht entschieden ist. Einen Bruch bei der Förderung wird es nicht geben, für bestehende Anlagen wird ein Vertrauensschutz eingeräumt.

Über die konkrete Situation in Verden kann Ihnen vielleicht der für den Wahlkreis 35 zuständige Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel, MdB Auskunft geben.

Grundsätzlich ist ein weiterer Ausbau bei der Windenergie auf windgünstige Standorte zu begrenzen. Die Grenzen der Inanspruchnahme von Flächen für Windkraftanlagen an Land sind weitgehend erreicht. Mit Rücksicht auf die Landschaft kann ein weiterer Ausbau nur mit Augenmaß erfolgen.

Seit 1998 findet in zunehmender Weise eine Überfrachtung des Strompreises mit immer neuen, sich überlagernden fiskalischen Belastungen bzw. mit umwelt- und sozialpolitischen Belangen statt. Die interventionistische Energiepolitik von Rot-Grün hat die Strompreisentlastung durch die Marktliberalisierung konterkariert. Die Belastung durch das EEG liegt heute für Privathaushalte bereits acht mal so hoch wie 1998. In der kürzlich veröffentlichten „dena-Netzstudie“ wird prognostiziert, dass sich die Strompreise für einen Haushalt (4.500 kWh/Jahr) um bis zu 23 EUR pro Jahr allein durch den Ausbau der Windenergie erhöhen. Aufgrund der gesamten Förderung der erneuerbaren Energien ergeben sich Mehrbelastungen von bis zu 50 EUR pro Jahr.
Stabile und wettbewerbsfähige Strompreise sind ein entscheidender Standortfaktor und helfen Arbeitsplätze zu sichern. Ich befürworte einen vernünftigen Energiemix, der die natürlichen Ressourcen schont und gleichzeitig die Preise bezahlbar hält.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Brüning, MdB