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Frage von Thomas F. •

Frage an Monika Bieber von Thomas F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Bieber,

wie stehen Sie zu einem Nationalpark Steigerwald?

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Fischer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Fischer!

Vor Kurzen hatte ich die Gelegenheit, den Bundesumweltminister Sigmar Gabriel auf einer Fahrt durch den Steigerwald zu begleiten und mir die Idee eines fränkischen Nationalparks vor Ort darstellen zu lassen. Meiner Ansicht nach wäre die Errichtung eines Nationalparkes Nördlicher Steigerwald eine einmalige Chance für die Region sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht. In naturschutz- fachlicher Hinsicht besteht kein Zweifel an der Nationalparkwürdigkeit des Steigerwaldes. Hier gibt es die bedeutensten Buchenwälder Deutschlands, und wir müssen mit guten Beispiel vorangehen, wenn wir andere und oft auch ärmere Länder dazu auffordern, ihre wertvollen Wälder zu schützen. Ein wichtiger Impuls würde davon auch für die regionale Wirtschaft ausgehen. Eine Studie der Universität Würzburg belegt, dass die bestehenden 15 Nationalparks in Deutschland im Jahr von ca. 50 Millionen Menschen besucht werden und über 1o Millionen nur wegen des Nationalparks kommen. Das bedeutet, dass in jedem Nationalpark durchschnittlich ein Umsatz von 14o Millionen Euro erwirtschaftet wird, das entspricht einer Vollzeitbeschäftigung von 4 6oo Personen. Diese Dimensionen wird ein Nationalpark Steigerwald sicherlich nicht erreichen, aber auch hier wird die Wirtschaft durch den zu erwartetenden Tourismus einen bedeutenden Aufschwung erfahren.
Wichtig ist allerdings, dass die Nationalparkidee den Menschen vor Ort nicht einfach übergestülpt wird. Das Vorgehen muss mit den Menschen abgestimmt werden und Ängste, die leider von den örtlichen CSU-Verbänden geschürt werden, müssen versachlicht werden. Es wird nur eine kleine Fläche als Nationalpark ausgewiesen, und der Steigerwald wird nach wie vor Holzlieferant für die heimische Holzwirtschaft sein. Die Fehler,die Bayern bei den beiden bestehenden Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden gemacht hat, dürfen sich nicht wiederholen. Ich plädiere für ein Mediationsverfahren, das Transparenz verschafft und alle Betroffenen einbezieht. Im Übrigen ist heute im Bayerischen Wald jeder Ort stolz auf den Nationalpark und legt Wert auf einen entsprechenden Vermerk auf den Ansichtskarten.

Mit freundlichen Grüßen!
Monika Bieber