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Monika Bieber
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Frage von Janin G. •

Frage an Monika Bieber von Janin G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Huml,

Auch Ihnen will ich folgende Frage stellen und bitte freundlich um eine Antwort:

Ich bin Lehramtsanwärterin für das Grundschullehramt. Kürzlich habe ich erfahren, dass die bayerische Staatsregierung rund 1600 Planstellen für Lehrer allein an Volksschulen streichen will.

Die Situation, die ich als LAA an meiner Grundschule erlebe ist die, dass eher noch mehr Lehrer gebraucht werden. Statt dessen sollen nun Stellen gestrichen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein vernünftiger Schulbetrieb so noch stattfinden soll. Es ist sowohl den Lehrern als auch den Schülern gegenüber verantwortungslos - das ist meine Ansicht - noch weniger Planstellen anzusetzen als schon bisher.

Es muss nur ein Lehrer krankheitsbedingt ausfallen und schon kommen Lehrer und LAA\´s in größte Bedrängnis, da mobile Reserven nicht bezahlt werden können.

Wie sehen Sie Ihre Verantwortung in dieser Sache und wie stehen Sie dazu?

Mit freundlichen Grüßen!

Janin Gramm

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Gramm,

In Bayern herrscht an massiver Mangel an Lehrkräften, mindestens 5.000 Stellen müssten neu geschaffen werden. In den letzten zwei Jahren hat die bayerische Staaatsregierung 1.6oo Stellen abgebaut, bei den Haushaltsberatungen im März 2008 hat die CSU die Anträge der SPD auf Schaffung neuer Lehrerstellen abgelehnt. Nun soll alles anders werden: Einige Wochen vor den Landtagswahlen haben Ministerpräsident Beckstein und Schulminister Schneider den Bürgern versprochen, bis 2013 jährlich 1.000 neue Lehrerstellen zu schaffen. Ich halte dieses Versprechen für unseriös. Erstens müssen zunächst die gestrichenen 1.600 Stellen wieder besetzt werden, was das Ergebnis relativiert, und zweitens sagt diese Ankündigung ja nichts darüber aus, was mit den Stellen passsiert, die aus Altersgründen frei werden.
Ich kann Ihre Not sehr gut verstehen, da ich selbst im Schuldienst bin und seit vielen Jahren Klassen mit 33 und mehr Kindern an der Tagesordnung sind. Bei dreistündigen Fächern, z.B. in den Fremdsprachen, kommt jedes Kind in der Woche durchschnittlich einmal zum Zug und kann persönlich gefördert werden, allerdings steht nicht mehr als vielleicht eine Minute zur Verfügung, macht im Schuljahr etwa 36 Minuten. Viele Kinder kommen in den großen Klassen auch nicht zurecht und benötigen teueren Nachhilfeunterricht. Das bayerische Schulsystem ist chronisch unterfinanziert. Die Ausgaben für Bildung liegen bei 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Damit liegt Bayern um 0,3 % unter dem Durchschnitt aller deutschen Bundesländer. Wir brauchen dringend höhere Bildungsinvestitionen, um kleinere Klassen, mehr Lehrer, weniger Leistungsdruck und mehr persönliche Förderung zu erreichen. Nur so werden Bayern Kinder fit für die Zukunft.
Diesem Ziel will ich mich widmen!
Mit freundlichen Grüßen
Monika Bieber